Seit Anfang der 1990er haben die Veranstalter des Kanada Grand Prix am Donnerstag einen Open House Tag abgehalten, bei dem jeder gratis die Boxengasse des Circuit Gilles Villeneuve besuchen durfte. Doch in diesem Jahr wird der Tag der offenen Tür ausfallen - aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Denn im Zuge der Studentenproteste aufgrund erhöhter Studiengebühren gab es direkte Drohungen gegen das Rennen. So kündigten demonstrierende Studenten und Internet-Terroristen direkte Angriffe auf das Rennwochenende an.

"Angesichts der verschiedenen Störungs-Drohungen, die jüngst öffentlich gemacht wurden, boten der freie Zugang und der traditionell offene Charakter des Open House Tags einige Risiken, die wir nicht ignorieren konnten", sagte Rennpromoter Francois Dumontier laut Canadian Press. "Wir möchten uns aufrichtig bei den Formel-1-Fans entschuldigen, darunter ein Großteil unserer Besucher, die dieses jährliche Zusammentreffen mit den WM-Teams schätzen."

F1-Mitarbeiter haben nichts gemeldet

Trotz der Absage versprach Dumontier, dass es in Montreal für Rennbesucher sicher sein wird. "Wir können nicht verneinen, dass in Montreal etwas passiert, doch was in den ausländischen Medien dargestellt wird, ist immer das Gleiche - beeindruckende Bilder von Benzinbomben und Zusammenstößen mit der Polizei. Ich versuche, die Leute zu beruhigen, die mir dazu Fragen stellen. Es gibt Formel-1-Leute, die vor ein paar Tagen ankamen und die haben mir nichts zu dieser Situation gesagt", betonte Dumontier.

Die Sicherheitsmaßnahmen an der Rennstrecke wurden trotzdem verschärft. Zwar wollte der Promoter keine Details dazu bekanntgeben, es gebe aber einen durchdachten Plan, meinte er. "Wir haben die Sicherheit erhöht, einige Punkte, die etwas angreifbarer sein könnten, noch einmal unter die Lupe genommen und arbeiten seit einigen Wochen eng mit der Polizei zusammen. Wir sind für die verschiedensten Eventualitäten gerüstet", sagte Dumontier.