Der Protestgeist machte am Sonntag in Monaco wieder die Runde, da einige Teams anscheinend der Meinung waren, dass der Unterboden des Red Bull illegal wäre und deswegen auch ein Protest in der Luft lag. Grund war der Bereich vor den Hinterrädern. Dort hat der Ferrari einen Schlitz, um den Luftfluss zu verbessern, der aber offen bis zur Außenkante des Unterbodens verläuft. Bei Red Bull ist ein ähnlicher Schlitz an der Außenkante verschlossen, womit er praktisch gesehen ein Loch darstellt. Ferrari, McLaren und Mercedes wollen das beanstanden, doch Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko sah die Sache ganz entspannt.

"Es geht wie üblich um die Reglement-Auslegung. Das war schon in Bahrain ein Thema, dort war das Auto legal. Wir fahren gleich wie in Bahrain. Nach Bahrain haben wir eine Stellungnahme an Charlie Whiting geschickt und untersucht, ob unsere Darstellung richtig ist. Gestern kam ein Schreiben von der FIA und Whiting, dass das Auto OK ist. Mehr kann man nicht machen", erklärte Marko im österreichischen Fernsehen. Anfügen konnte der Grazer noch, dass das Team wegen der Sache vollkommen entspannt sei. Vor dem Rennen in Monaco musste McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sagen: "Wir schauen nicht auf Proteste, sondern auf das Rennen. Wir wollen fahren und nicht protestieren."

Für das Rennen rechneten sich beide Team-Verantwortlichen einiges aus. Whitmarsh vor allem mit Lewis Hamilton, der weit vorne startet. Marko traute sowohl Polesitter Mark Webber als auch dem auf neun startenden Sebastian Vettel einiges zu. "Wenn Mark einen normalen Start hat und in Führung geht, dann ist er absoluter Favorit. Bei Sebastian liegt die Chance darin, dass die weichen Reifen früher eingehen als erwartet, er weiterfahren kann und nicht in den Verkehr kommt. Wenn das aufgeht, ist das Podest auch für ihn drin", meinte Marko.