Lotus etabliert sich immer mehr als eines der derzeitigen Top-Teams in der Formel 1. In der Konstrukteurs-Wertung liegt die Truppe schon auf Platz drei, in Schlagdistanz zu den strauchelnden McLarens. Allein ein Sieg fehlt dem Team noch. "Das Auto läuft gut, aber vor uns liegt noch eine Menge Arbeit - gleichzeitig aber auch weitere gute Resultate", sagte Romain Grosjean nach seinem vierten Platz in Barcelona. Eric Boullier stimmte zu. "Ich denke, dass wir eine stärkere Saison erwarten können als 2011", so der Teamchef. "Wir müssen weiter Punkte einfahren, so wie in den vergangenen beiden Rennen."

60 Punkte konnten Kimi Räikkönen und Grosjean in den vergangenen beiden Grand Prix sammeln - eine starke Quote für das erfolgreichste Team in Spanien. 2011 startete das ehemalige Renault-Team auch überzeugend in die Saison mit Nick Heidfeld und Vitaly Petrov, knickte im weiteren Verlauf des Jahres jedoch stark ein. Das soll diesmal nicht mehr passieren. "Ich bin sicher, dass wir irgendwann einen Sieg erzielen", zeigte sich Boullier mit breiter Brust. "Ein Zwischenfall beim Start behinderte Romain, aber die Pace unserer beiden Fahrer zum Ende des Rennens zeigte unser Potenzial."

Grosjean, der sich wieder einmal hinter Räikkönen anstellen musste, war mit dem Resultat beim fünften Rennen des Jahres jedenfalls zufrieden. "Es war schwierig, die Front des Autos wegen des defekten Flügels richtig ans Arbeiten zu bekommen, aber wir nahmen ein paar Änderungen vor und am Ende des Rennens flog das Auto förmlich", beschrieb der Franzose die Performance seines E20-Boliden. Jetzt geht es für das Team zum nächsten Rennen in Monaco, dem zweiten auf europäischem Boden.

"Monaco wird ein besonderes Rennen für mich", so Grosjean. "Wir sind mehr oder weniger in Frankreich. Wenn man die Fahnen sieht und bei der Fahrerparade die 'Go Romain, go Romain'-Gesänge der Fans von den Tribünen hört, dann ist das ein spezielles Gefühl." Ob es beim Quasi-Heimrennen endlich für den ersten Lotus-Sieg reicht? Lauscht man Alan Permane, ist ein Sieg im großen Gefüge gar nicht das Wichtigste. Stattdessen lautet das Zauberwort Konstanz.

"Natürlich wäre es schön, wenn wir noch besser abgeschnitten hätten", so der Technikdirektor. "Aber der Schlüssel für eine starke Weltmeisterschaft ist Konstanz. Wenn wir jedes Rennen auf den Plätzen drei und vier beenden könnten, wären wir sehr glücklich. Heute hatten wir nicht die nötige Pace für den Sieg, das war schon nach den ersten Stints ziemlich klar. Wir versuchten, unsere Stints auszudehnen und am Ende schnell zu sein. Das waren wir auch, und beinahe hätte es sich ausgezahlt."