Nico Rosberg zeigte sich nach dem Qualifying in Barcelona etwas enttäuscht von seiner Startposition sieben. "Zufrieden wäre ich, wenn ich Erster wäre", scherzte der Mercedes-Pilot daher. Allerdings hatte er ohnehin nicht mit einem Platz unter den Top-3 gerechnet, da er keinen frischen Satz Reifen mehr zur Verfügung hatte. Eine Runde wollte er in Q3 dennoch zeigen. "Die Strategie war, so schnell wie möglich zu fahren, aber leider war am Ende nicht mehr als der siebte Rang möglich."

Nun steht er zwei Plätze vor seinem Teamkollegen Michael Schumacher und hofft auf einen guten Start. Große Erwartungen an das Rennen hat Rosberg aber nicht. "Wir werden auch morgen nicht deutlich stärker sein", zeigte der Wahl-Monegasse auf. "Vielleicht kann ich am Start oder durch die Strategie noch einen, vielleicht zwei Plätze gutmachen, aber deutlich mehr wird nicht möglich sein."

Etwas Positives konnte Rosberg aber doch noch finden: "Ich bin bester Deutscher. Das ist doch immerhin ein Erfolgserlebnis", lachte Rosberg. Insgesamt sprach er aber von einem sehr verwirrenden Qualifying, in dem Jenson Button und Mark Webber hinter ihm landeten. Die viel größere Überraschung stellte aber Pastor Maldonado dar.

Überraschung Williams

"Wer hätte mit Pastor Maldonado im Williams auf dem zweiten Platz gerechnet?", fragte der Mercedes-Pilot. "In Q2 bin ich Vollgas gefahren und er war dennoch sieben Zehntel schneller als ich." Den Grund für diese kleine Sensation sah Rosberg in den Reifen, die selbst auf einer Runde bereits zu überhitzen begannen. "So kommt es auch zustande, dass ein Williams unter identischen Bedingungen so viel schneller fahren kann." Das hätte der Deutsche im Verlauf des Qualifyings aber dennoch nicht erwartet. "Zum Ende hin wusste ich, dass er sehr schnell ist. Aber zwischendurch hatte ich das nicht auf dem Radar."

Für den Sonntag sollen die Temperaturen nun etwas sinken. Das erwartet der Wiesbadener zwar als Vorteil für den W03, doch auch die anderen Teams werden in Bezug auf die Reifen profitieren. Zudem kommen mit dieser Veränderung Balance-Probleme auf die Fahrer zu. "Das wird vor allem am Start interessant, weil wir bis zum ersten Stopp warten müssen, um gegebenenfalls den Frontflügel zu justieren und damit die Balance zu verändern", erläuterte Rosberg, der zugab, dass Mercedes im Rennen immer noch etwas mehr zu kämpfen habe als manche andere Teams.