Nico Hülkenberg gelang am Freitag in Barcelona das Kunststück, in beiden Sessions die zehntschnellste Zeit zu fahren. Viel wichtiger als die Rundenhatz sind jedoch die Einstellungen der Autos für den weiteren Verlauf des Wochenendes. Hülkenberg macht mit seinem neuen Paket, welches Force India schon in Mugello dabei hatte, einen zufriedenen Eindruck. "Wir haben einen neuen Frontflügel und hinten einen neuen Auspuff", so der junge Deutsche. "Das funktioniert ordentlich, aber die Konkurrenz schläft natürlich nicht. Das neue Paket fühlt sich nicht schlecht an, aber es wird wieder eng."

In den ersten Rennen des Jahres hatte Hülkenberg in bestimmten Bereichen mit Traktionsproblemen zu kämpfen. Dank der neuen Teile liege der Bolide nun deutlich besser auf dem Asphalt. "An dieser Baustelle haben wir einen guten Schritt gemacht", sagt er. "Die neuen Teile sind auf jeden Fall ein Schritt nach vorn, das konnte ich in den Kurven schon spüren. Ich kann aber noch nicht sagen, wie das im Rennen aussehen wird, wenn noch andere Autos auf der Strecke sind und ich überholen muss."

Im Rennen werden auch die Reifen wieder eine wichtige Rolle spielen, bereits im Training herrschten Streckentemperaturen von über 40 Grad - keine leichte Aufgabe für die verschleißfreudigen Pirellis. Hülkenberg meint, dass der Zeitenunterschied zwischen den beiden Mischungen auf einer Runde etwa eine bis zu eineinhalb Sekunden betrage. "Ich bin heute nur den weichen Reifen gefahren und im Hinblick auf die Distanz machen sie einen schnelleren Eindruck", so der Force-India-Pilot. "Auf den weichen Reifen konnte man sieben, acht Runden gut fahren, dann ging es los mit dem Verschleiß. Ich denke, dass es am Sonntag ähnlich laufen wird wie im vergangenen Jahr, ich erwarte wieder viele Boxenstopps."

Während sich einige seiner Kollegen zuletzt über den starken Abbau der Reifen beschwerten, sieht Hülkenberg selbst dieses Thema eher gelassen. "Wir wollen immer so schnell fahren wie wir nur können", meint er zwar. "Aber der Umgang mit den Reifen ist in diesem Jahr wieder einmal der Schlüssel. Das ist aber doch nichts Neues. Ich hatte bislang keine Probleme und sehe auch gar keinen so großen Unterschied im Vergleich zu 2011."