"In China wusste ich, dass ich sehr bald an die Box kommen würde, also war mir klar, dass meine Führung nur ein kurzer Genuss sein würde. Aber glaubt mir, wenn ich sage, ich habe diese Führung genossen. In Malaysia war die Situation viel realistischer. Ich hätte dort wirklich gewinnen können." Sergio Perez hat in diesem Jahr bereits für einige Schlagzeilen in der F1-Welt gesorgt. In China kurz geführt, dann noch auf Platz elf zurückgefallen und in Malaysia beinahe gewonnen, aber immerhin Platz zwei nach Hause gebracht.

Damit hat sich der Mexikaner, der den Milliardär Carlos Slim zu seinen Unterstützern zählen kann, für das Sauber-Team bereits mehrfach bezahlt gemacht. Wieso er in Malaysia so stark fahren konnte, machte Perez nicht an einem großen Geheimnis aus. "Es gibt kein großes Geheimnis. Wir hatten eine gute Pace und die Strategie funktionierte sehr gut. Zusätzlich dazu waren die Bedingungen ein Vorteil für uns. Daher gibt es da kein Geheimnis", meinte er gegenüber der offiziellen Website der Formel 1. Ebenfalls kein großes Geheimnis sah er in seiner Fähigkeit, pfleglich mit den Reifen umzugehen. Auch das liege an den Bedingungen, manchmal gehe es besser, andere Male schlechter, meinte er.

Schonen mit Langsamkeit bringt nichts

"Ich versuche, immer meinen Fahrstil den Umständen anzupassen. Manchmal kriege ich das gut hin, die Reifen halten länger und ich kann eine gute Pace halten. Es hilft ja nichts, die Reifen zu schonen, indem man langsam fährt. Es stimmt, dass die Reifen dieses Jahr eine Herausforderung sind, aber ich würde sagen, im Rennen sind sie einfacher zu handhaben, da man sehen kann, wie sie sich verhalten", sagte Perez. Wenn die Reifen aber Probleme machen, dann hat auch er keine andere Wahl, als an die Box zu kommen, da die Pirellis kaum mehr fahrbar sind, sobald sie ihr Limit überschritten haben.

Doch das sah er nicht als Grund dafür, warum er in China noch so weit zurückfiel. In der Analyse nach dem Rennen stellten Perez und das Team fest, dass es ein Problem am Frontflügel gab, wodurch viel Abtrieb verloren ging. "Es hatte also nichts mit der Strategie zu tun. Unter normalen Umständen wäre die Zweistopp-Strategie wohl aufgegangen. Aber nicht mit dem Problem am Frontflügel." Ausgelöst wurde es wahrscheinlich von dem Gummi, der auf der Strecke lag. Hätte es das Problem nicht gegeben und Perez hätte den nächsten Spitzenplatz eingefahren, wären die Rufe nach einem Wechsel zu Ferrari wohl gleich noch lauter geworden.

Für jeden Kampf bereit

Doch der Mexikaner will sich von derartigen Spekulationen nicht blenden lassen. Denn er weiß, wie schnelllebig die Formel 1 ist und dass eigentlich nur das letzte Resultat zählt. "Vom Helden zum Niemand geht hier viel schneller als anderswo. Es liegt noch eine lange Weltmeisterschaft vor uns und wir haben ein gutes Auto, mit dem wir um Punkte kämpfen können. Schauen wir also, was die nächsten Monate bringen", erklärte er. Rein vom eigenen Gefühl her wäre Perez für ein Top-Team bereit, doch ihm ist bewusst, dass er da nicht anders ist als jeder andere Fahrer. "Es geht nur darum, es zur Realität zu machen. Ich fühle mich bereit, mit jedem zu kämpfen, wenn ich ein Auto habe, das mich lässt."