Reifen, Wind und Strategie - die entscheidenden Faktoren für den Großen Preis von Bahrain sind allen Verantwortlichen bestens bekannt. Entsprechend zuversichtlich geht Ross Brawn in den Renntag, obwohl die Qualifyingpositionen seiner beiden Fahrer alles andere als Euphorie auslösten.

"Wir sind etwas enttäuscht vom Qualifying und hätten gerne eine bessere Leistung gezeigt", gestand Brawn. "Aber wenn man bedenkt, wo wir vor zwölf Monaten standen, ist es gut, dass wir mit diesen Positionen enttäuscht sind." Diese Positionen sind die Plätze fünf und achtzehn für Nico Rosberg und Michael Schumacher. Beim Rekordweltmeister war jedoch ein DRS-Defekt für das Aus in Q1 verantwortlich.

"DRS bringt im Qualifying insgesamt rund eine Sekunde", erklärt Brawn. Das Team konnte das System jedoch nicht rechtzeitig reparieren. Auch ein Austausch des Heckflügels hätte viel zu lange gedauert. "Normalerweise dauert es 45 Minuten einen kompletten Heckflügel zu wechseln, das sind komplexe Teile, man muss den Unterboden abnehmen", verrät Brawn.

Ross Brawn glaubt an ein gutes Rennen, Foto: Mercedes AMG
Ross Brawn glaubt an ein gutes Rennen, Foto: Mercedes AMG

Ein weiterer Versuch ohne DRS hätte Schumacher allerdings auch nicht viel gebracht. "Es erschien uns nicht als sinnvoll, einen Reifensatz ohne DRS zu verfeuern", so Brawn. "Es war frustrierend, als Michaels DRS auf der Gegengerade in Kurve 11 ausfiel. Wir haben darüber nachgedacht, noch mal mit den weichen Reifen rauszugehen, aber es hätte wohl nicht gereicht."

Trotzdem gibt Brawn das Rennen für Schumacher noch nicht auf. "Die vielen frischen Reifensätze geben uns mit Michael zumindest eine Chance für das Rennen", glaubt er. Immerhin war der Reifenverschleiß im Training und Qualifying recht hoch. Entsprechend positiv beurteilt Brawn auch die Situation bei Rosberg, der ebenfalls einen frischen Reifensatz fürs Rennen gespart hat.

"Man kann mit frischen Reifen zwei, drei zusätzliche Runden fahren", sagt Brawn. "Auf dieser Strecke kann das einen Unterschied ausmachen." Ebenso wie der wechselnde Wind, der bei der festgelegten Getriebeübersetzung problematisch werden könnte. "Wir müssen jetzt mit diesen Autos das Rennen bestreiten", betont Brawn. Nur am Frontflügel und beim Reifendruck erlaubt das Reglement kleinere Anpassungen. "Aber wir sind optimistisch."