Daniel, herzlichen Glückwunsch zum Cockpit bei Toro Rosso. Wie fühlt sich das an?
Daniel Ricciardo: Es fühlt sich toll an! Es ist schön, in die nächste Saison zu kommen und zu wissen, was ich tue sowie dazu in der Lage zu sein, sich einzig und allein darauf zu konzentrieren. Ich freue mich darauf, mit einer guten Gruppe von Leuten zu arbeiten, mit denen ich in diesem Jahr schon viel Zeit verbracht habe. So gibt es viel, auf das man sich für 2012 freuen kann.

Wie hast du davon erfahren, dass du das Cockpit hast?
Daniel Ricciardo: Ich war gerade zu Hause und es war nach dem Abendessen, als der Telefonanruf kam. Es war kurz, elegant und auf den Punkt gebracht. Aber es enthielt alle Neuigkeiten, die ich hören wollte. Es war ein fantastisches Weihnachtsgeschenk und eine große Erleichterung. Ich war zu der Zeit mit Mama und Papa zusammen, bin aus meinem Zimmer gekommen und habe ihnen die Neuigkeit erzählt. Es hat sich sehr besonders angefühlt.

Warst du seit dem letzten Rennen 2011 in Brasilien irgendwann einmal beunruhigt, dass du kein Cockpit für 2012 bekommen wirst?
Daniel Ricciardo: Bis etwas erledigt ist, bist du immer ein bisschen beunruhigt. Aber ich weiß, dass sich jeder bei Red Bull um meine Interessen kümmert und ich habe gefühlt, dass ich für sie in diesem Jahr einen Job gemacht habe, der gut genug war, um zu versuchen, einen Platz für 2012 zu finden. Ich hatte das Vertrauen, dass etwas zustande kommen würde.

Daniel Ricciardo hat 2011 einiges dazugelernt, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo hat 2011 einiges dazugelernt, Foto: Sutton

Du hattest ein arbeitsreiches Jahr, in dem du damit angefangen hast, erste Freie Trainings zu fahren und seit Silverstone bist du die letzten elf Rennen gefahren. Was waren die Hauptlektionen, die du in diesem Jahr gelernt hast?
Daniel Ricciardo: Wenn man auf das ganze Jahr zurückschaut, bin ich mehr gereist als jemals zuvor in meinem Leben. Ich habe herausgefunden, dass dies sehr ermüdend sein und dich erschöpfen kann. Deswegen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, pünktlich zu sein, mir meine Zeit so gut wie möglich, einzuteilen und mich auszuruhen, wenn ich kann. Es gab so viel, dass ich aus diesem Jahr mitnehmen kann und was das Fahren anbelangt, kannst du als Ersatzfahrer alles sehen, was zu dem Job gehört. Aber bis du tatsächlich fährst, realisierst du nicht, wie es dich beansprucht. Das war eine weitere wichtige Lektion. Ich habe gelernt, meine Prioritäten richtig zu setzen und meine Energie nicht woanders zu verschwenden.

Wie gut kennst du deinen Teamkollegen, Jean-Eric Vergne?
Daniel Ricciardo: Sehr gut. Wir wurden am selben Tag als Teil des Red Bull Junior Teams verpflichtet und waren damals Teamkollegen in der Renault 2.0 Serie. Ich habe einige Zeit mit ihm bei seinem Haus in Frankreich verbracht und wir sind zusammen Kartfahren gegangen. Wir hatten ein wirkliches gutes Verhältnis vom Maßstab als Rennfahrer-Kollegen aus gesehen. Als wir aufgestiegen sind , ist die Rivalität zwischen uns größer geworden. Aber wichtig ist, dass wir uns gegenseitig respektieren. Wir beide wollen uns gegenseitig mehr als irgendjemand anderes schlagen und es ist schon so seitdem wir zum ersten Mal zusammen gefahren sind. Es ist eine gute Sache und bedeutet, dass wir das Maximum aus dem Material herausholen werden, das wir zur Verfügung haben. Das nächste Jahr wird ein echter Test für uns beide werden.

Wann wirst du zurück nach Europa kommen?
Daniel Ricciardo: Ich habe mit Laurent [Mekies, Chef-Ingenieur] gesprochen und wir stellen jetzt ein Vorsaison-Programm zusammen. Ich stelle mir vor, dass ich mich sehr früh im nächsten Jahr vom schönen australischen Sommer verabschieden und im kalten Italien ernst machen muss, um sicherzustellen, dass ich so gut wie möglich vorbereitet bin.

Das bedeutet, dass du den besten Anreiz hast, beim Wintertraining Gas zu geben.
Daniel Ricciardo: Ja, mein Trainer hat mir gesagt, dass ich es bis Weihnachten ruhig angehen lassen kann. Aber als ich gehört habe, dass ich das Cockpit bekomme, wollte ich hinausgehen und mich in der Trainingshalle verausgaben.

Nachdem du jetzt unterschrieben hast, bedeutet es, dass du wirklich Input bei der technischen Seite des nächstjährigen Autos von Toro Rosso hast?
Daniel Ricciardo: Ja, es gibt einige Gebiete, wo wir früh anfangen können. Zum Beispiel gibt es verschiedene Optionen für meine Position im Cockpit und für das Layout des Lenkrades. Das Team hat mich auch schon nach meinem Vorlieben dafür gefragt. Das bedeutet, dass ich mich, wenn ich zum Test komme, wohl fühlen und spüren sollte, dass das Auto mir gehört.