Zum ersten Mal seit Fernando Alonso setzte ein Formel-1-Weltmeister als Pilot des einheimischen Teams am Freitag Fuß in die Lotus Renault Fabrik in Enstone. "Es war ganz nett, sich die Fabrik anzusehen – das fühlt sich gut an", sagte der Finne gewohnt uneuphorisch. "Ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen und bin entspannt."

Den Rummel um sein F1-Comeback hat er nicht mitbekommen. "Ich habe keine Zeitungen gelesen mit all den Reaktionen und der Aufregung, aber ich schätze das ist normal, oder?" Er sieht sich nicht unter zusätzlichem Druck bei seiner Rückkehr in die Königsklasse. Im Gegenteil: "Ich versuche immer mein Bestes zu geben. Es wird sehr spannend, aber deshalb hab ich keinen Druck, mal sehen wie das alles so laufen wird."

Teambesitzer Gerard Lopez begrüßte seinen neuen Star in Enstone. "Wir haben uns entschieden, uns nach vorne zu orientieren, was unsere Leistung betrifft und um zu sehen, wie gut das Auto ist, brauchen wir auch einen guten Fahrer", begründet er die Verpflichtung des Ex-Ferrari-Piloten.

Räikkönen habe gezeigt, dass er zu den Schnellsten gehöre. "Was sein Alter betrifft, so ist er noch in den besten Jahren", meint Lopez. "Was seine Motivation angeht, von dem was ich gesehen und gehört habe, ist er wahrscheinlich so motiviert wie eh und je und umso mehr Leute ihn in Frage stellen, desto motivierter wird er sein, um ihnen zu beweisen, dass sie unrecht hatten."

Gemeinsam mit Räikkönen verfolgt Lopez ein Ziel für seinen Rennstall: "Seine Verpflichtung ist ein wichtiger Schritt für uns, das Team näher dorthin zu bringen, wo wir es haben wollen – nämlich bei den Top-Teams der Formel 1."