Der zweite Tag der Testfahrten auf dem Yas Marina Circuit ist beendet und wieder einmal steht Jean-Eric Vergne an der Spitze. Der Red-Bull-Youngster pilotierte den RB7 bereits morgens zu einer persönlichen Bestzeit in 1:40.188 Minuten über den 5,554 km langen Kurs. Schaut man nur auf die Zeiten - deren Aussagekraft sich aufgrund unterschiedlicher Programme in Grenzen hält - dann dominiert Vergne die Young Driver Days ganz klar. Der 21-Jährige fuhr bislang in jeder Session die Bestzeit, obwohl er vormittags aufgrund technischer Probleme lediglich 17 Runden drehen konnte. Nachmittags sorgte zudem ein KERS-Problem am Auto für Ärger.

Vergne knüpft an seine Leistung an, Foto: Sutton
Vergne knüpft an seine Leistung an, Foto: Sutton

Hinter Vergne ordnete sich zum vierten Mal in Folge im Verlaufe der dreitägigen Tests Jules Bianchi ein. Er benötigte für seine schnellste Runde im 150° Italia in der zweiten Session des zweiten Tages in Abu Dhabi 1:40.279 Minuten. Damit robbt sich Gesamtdritte der vergangenen GP2-Saison immer näher an Red Bull heran, denn in den vorangegangen Sessions betrug sein Rückstand jeweils mindestens eine Sekunde. Auf dem Programm stand das Testen neuer Motormanagement-Komponenten sowie der Evaluierung der neuen Pirelli-Reifen. "Ich fuhr heute viele Kilometer und wir konnten das geplante Programm absolvieren", so Bianchi. "Es ist lohnenswerte Arbeit für das Team, denn wir sammelten viele Daten, die wichtig für die Entwicklung des 2012er Autos sind."

Aus dem Cockpit in den Flieger

Während zum Auftakt lediglich ein Getriebeschaden am Williams-Boliden von Valtteri Bottas für Aufsehen sorgte, erlebte der Kurs im Verlaufe des zweiten Tages gleich drei Unterbrechungen aufgrund roter Flaggen. Vormittags hatte Gary Paffett mit einem Ölleck an seinem McLaren zu kämpfen, nachmittags musste die Session noch zwei weitere Male abgebrochen werden. Teile hatten sich auf dem Asphalt verstreut. DTM-Routinier und McLaren-Testfahrer Paffett stellte den MP4-26 auf P3. Der 30-Jährige fuhr seinen schnellsten Umlauf in 1:41.756 Minuten.

Für Valtteri Bottas geht es weiter nach Macau, Foto: Sutton
Für Valtteri Bottas geht es weiter nach Macau, Foto: Sutton

Bottas bestätigte seinen bislang positiven Eindruck in Abu Dhabi und pilotierte den FW33 von Williams auf Platz vier (1:42.367 Minuten) im Zeitentableau. Der Finne, dessen Zukunft noch offen ist - auch im Hinblick auf ein Cockpit in der Formel 1 für 2012 - hatte in der ersten Session am Dienstag die drittschnellste Zeit in den Asphalt gebrannt. Für ihn ging es aus dem Cockpit schnurstracks ins Flugzeug, denn ab Mittwoch startet er beim Macau GP.

Platz fünf sicherte sich Neu-Starter Johnny Cecotto Junior, der erstmals für Force India ins Lenkrad greifen durfte. Am Ende fehlten dem 22-Jährigen rund 2,6 Sekunden auf Vergnes Bestzeit. Esteban Gutierrez übernahm am zweiten Tag das Cockpit von Fabio Leimer und stellte den Sauber-Boliden nachmittags auf Platz sechs. Die Top-10 rundeten Sam Bird (Mercedes), Kevin Korjus (Renault), Luiz Razia (Lotus) sowie Kevin Ceccon (Toro Rosso) ab.

Bei Mercedes GP stand am zweiten Tag vor allem die Arbeit mit den neuen Pirelli-Reifen im Vordergrund. Vormittags standen für Bird Short Runs auf dem Plan, nachmittags Long Runs. "Es war interessant, zum ersten Mal die neuen 2012 Pirelli-Reifen zu testen", so Bird. "Ich genoss diese Erfahrung. Alles in allem war es ein guter Tag für uns und ich freue mich darauf, unser Test-Programm morgen abzuschließen." Am Donnerstag steht der abschließende Tag der Young Driver Days in Abu Dhabi auf dem Plan.