"Fünf Superhirne, um einen Adrian Newey zu schlagen? Keine Ahnung, das wird sich zeigen", meinte Nico Rosberg im Vorfeld des Großen Preises von Korea auf die Frage, ob die jüngsten personellen Veränderungen im Mercedes-Technikteam reichen, um endlich den langersehnten Sprung an die Spitze zu schaffen. Mit Aldo Costa und Geoff Willis haben die Stuttgarter erneut aufgerüstet. Das beruhigt auch Rosberg, der feststellte: "Wir machen alles, um nach vorne zu kommen."

Zudem sei man trotz aller Einschränkungen, Kostenreduktionen und Sparmaßnahmen in der Königsklasse 2012 dann nicht mehr das kleinste Team der Top-Teams. "Das wird dann nicht mehr so sein, auch wegen der Ressourcen-Beschränkung. Wir werden das voll ausschöpfen, genau wie alle anderen Teams auch und dann werden wir von der Kopfanzahl genau gleich sein", erklärte der 26-Jährige mit Blick auf die kommende Saison. "Es gibt dann aber immer noch kleine Variationen. Manche sagen: Lieber ein bisschen weniger Menschen und dafür mehr Budget", verriet der Mercedes-Star, der glaubte: "Die Top-Teams werden sich uns von der Mitarbeiteranzahl annähern. Dann sind wir nicht mehr das kleine Team von nebenan."

Optimismus für 2012 groß

2011 waren Kämpfe zwischen ihnen auf der Strecke eher selten - im nächsten Jahr will Nico Rosberg den Red Bull von Sebastian Vettel öfter angreifen, Foto: Sutton
2011 waren Kämpfe zwischen ihnen auf der Strecke eher selten - im nächsten Jahr will Nico Rosberg den Red Bull von Sebastian Vettel öfter angreifen, Foto: Sutton

Logisch betrachtet müsste sich der Erfolg auf lange Sicht also eigentlich einstellen. "Es steht doch alles dafür", fand Rosberg. "Im nächsten Jahr wollen wir Red Bull und den anderen Top-Teams näher rücken. Ich bin optimistisch, dass wir 2012 stärker sein werden", so der Wiesbadener. Dass ihm in diesem Jahr noch eine Podestplatzierung fehlen würde, kommentierte der Silberpfeil-Star mit einer gehörigen Portion Ironie: "Es fehlt ja auch noch ein Sieg und ein Weltmeistertitel in der Sammlung. Es war eine durchwachsene Saison für uns, das müssen wir so akzeptieren - dafür gibt es dann nächstes Jahr umso mehr."

"Der WM-Titel ist zwar unrealistisch, aber man kann ja trotzdem mit der Hoffnung in die Saison starten", erklärte Rosberg. Dass mit Sebastian Vettel ein anderer junger Deutscher nun bereits seinen zweiten Titel eingefahren hat, wollte er emotionslos sehen. "Ich hab Sebastian noch nicht gesehen, werde ihm aber noch gratulieren. Red Bull hat diese Saison eine starke Leistung gezeigt, Sebastian ist sehr gut gefahren - gemeinsam waren sie eine nahezu unschlagbare Paarung", lobte auch der Wahl-Monegasse. Ob das ein Grund sei, neidisch zu sein, oder er gar ein Problem mit Vettel habe?

"Das ist nicht der Fall, zu 120 Prozent falsch und völlig aus der Luft gegriffen. Ich habe noch nicht einmal das kleinste negative Problem mit ihm, gar nicht", versicherte der Silberpfeil-Pilot, der aber auch klarstellte: "Ich freue mich über gar keinen Anderen, der Weltmeister wird und nicht ein guter Freund von mir ist. Wenn jetzt mein guter Freund Weltmeister wird, freue ich mich vielleicht darüber - unter den Fahrern habe ich aber keinen so guten Freund, dass ich mich jetzt darüber freuen würde." Im Fall von Vettel sei es aber dennoch etwas anders. "Ich gönne es ihm einfach sehr, weil er das verdient hat", so Rosberg.