Wenn wir mal zehn, fünfzehn Jahre weiter blicken, Bernie, wo sehen Sie die Formel 1? Wer wäre der richtige Hüter dieses Sports?
Bernie Ecclestone: Das ist etwas, was sich selbst entwickeln muss. Ich habe eine Menge mehr kontrolliert, als ich es im Moment tue, weil wir die Dinge etwas mehr zu anderen Menschen haben gehen lassen, wir sind zu demokratisch geworden. Ich denke immer noch, dass wenn ich nicht hier gewesen wäre, hätte man jemanden gebraucht, der die Dinge ein bisschen so angepackt hätte, wie ich es tat.

Sie meinen, eine "wohlwollende Diktatur"?
Bernie Ecclestone: Ja, das ist es, was mit den siegenden Teams passiert. Wenn du ein Team wie eine Demokratie führst, dann bekommst du Schwierigkeiten. Als Todt bei Ferrari mit Michael und Ross war, war es so. Jetzt ist es mehr italienisch und sehr demokratisch.

Sehen Sie Ihre Verwaltung der F1 nur als ein Kapitel in der Geschichte des Sports an, oder als das ganze Buch?
Bernie Ecclestone: Das ist eines der Dinge, die wir gemeinsam aufgebaut haben.

Was ist bezüglich der Nachfolge, Bernie? Was ist der Plan?
Bernie Ecclestone: Falls ich weg bin, oder besser gesagt, wenn ich weg bin, wird jemand auftauchen. Wir haben eine Gruppe um uns herum, die gut genug ist, dass sie die Dinge ohne Probleme angehen würden.

Würde ich richtig liegen, wenn ich denke, Ihr gewählter Nachfolger arbeitet in diesem Gebäude?(Ich habe Sasha Woodward Hill, seinen Unternehmens-Rechtsanwalt im Sinn)
Bernie Ecclestone: Ich würde den Nachfolger nicht wählen.

Das würde CVC machen?
Bernie Ecclestone: Ja, oder wenn Murdoch die Firma dann kauft, würden sie die Person auswählen, die meine Aufgaben übernimmt.

Was ist mit dieser Saison? Mit den beweglichen Heckflügeln und den Pirelli-Reifen, ist es eine Saison voll mit Überholmanövern und Aktion, wie gefällt ihnen das, oder können Sie zu viel des Guten haben?
Bernie Ecclestone: Abgesehen davon, dass Sebastian alles gewinnt, ist es eine unglaublich Saison. Es heißt, die Menschen wollen wissen, wer ihn schlagen kann. Wir hatten gerade ein Tennis-Match und es war magisch für die Menschen zu sehen, dass Nadal geschlagen wurde.

Die Pirellis machen die Rennen spannender, aber es schmälert das Qualifying-Spektakel, weil die Fahrer es vorziehen, Reifen zu schonen, anstatt rauszufahren und noch einen Run zu fahren. Es es das wert, diesen Preis zu bezahlen?
Bernie Ecclestone: Es wäre leicht, das zu beheben; einen weiteren Satz Reifen. Es gibt Wege, das zu umgehen. Ich denke nicht, dass das ein so großes Problem ist. Es macht den Druck auf die Leute größer abzuliefern, wenn sie nur eine Runde haben, in der sie abliefern müssen.

Vettel könnte dominant sein, aber sie mögen ihn wirklich, oder? Was finden Sie an ihm so interessant?
Bernie Ecclestone: Er ist ein netter Junge, er ist nicht abgehoben, er träumt nicht von irgendwas, er ist dort, um einen Job zu machen und er macht den besten, den er kann. Er ist selbstbewusst und das ist wichtig. An wen würde ich sagen erinnert er mich? Wahrscheinlich ein bisschen wie Piquet.

Sie waren kürzlich recht gesprächig, bezüglich der neuen Motoren-Generation für 2014. Vor allem der Sound. Warum ist das so eine große Sache für Sie?
Bernie Ecclestone: Unterschiedlicher Motor, wir haben über einen Reihenvierzylinder gesprochen, jetzt sprechen wir über einen V6-Einzel-Turbo. Niemand weiß, ob wir ein ähnliches Geräusch bekommen werden, das wir von den V8-Motoren bekommen. Ich hoffe, dass wir es tun. Die Leute lieben es (das Geräusch). Sie kommen zu einem F1-Rennen und es ist Magie.

Den hohen Ton?
Bernie Ecclestone: Ja. Wir hatten die 12 Zylinder, die fantastischen klangen. Solange es eine Menge Lärm macht. Menschen lieben es, zum Lärm zu gehen.