In der Türkei stoppten die meisten Teams vier Mal - für den Geschmack von Pirelli war das zu viel. In der restlichen Saison will der Reifenhersteller vorwiegend Zwei-Stopp-Strategien sehen. Das ideale Rennen sei bisher der China-GP gewesen. "Solche Rennen wie in Shanghai wollen wir künftig sehen. Das ist der Input, den wir unseren Jungs gegeben haben", verriet Motorsportdirektor Paul Hembery.

Alles in allem sei aber auch Türkei nicht schlecht gelaufen, speziell im Hinblick auf die Kritik im Vorfeld. "Jeder hat vorher gesagt: 'Oh mein Gott, das ist ein hartes Rennen.' Aber es war ein gutes Rennen. Die Fans haben es genossen und wenn ein Boxenstopp mehr das größte Problem ist, dann bin ich glücklich", erklärte Hembery.

Bei Pirelli versucht man immer noch die richtige Balance bei den Reifenmischungen zu finden. Für Barcelona brachte man eine neue, harte Mischung an die Strecke, die bei den Piloten zumindest im Freien Training durchfiel. "Wir haben nur vier Mischungen, mit denen wir herumspielen können - aber 20 Rennstrecken mit unterschiedlichen Profilen. Ideal wären 10 bis 12 Mischungen, um unser Ziel zu erreichen. Das haben wir nicht und so müssen wir Kompromisse eingehen", sagte Hembery.

Kommenden Monat absolviert Pirelli einen privaten Reifentest in Jerez. Hinter dem Steuer eines modifizierten Toyotas wird Lucas di Grassi sitzen. "Wir sind neu im Sport und müssen noch viel dazulernen. Wir können nicht über Nacht zu Experten werden, sondern müssen erst auf jedem Kurs Daten sammeln", so Hembery.