Zwei Wochen nach der Enttäuschung aufgrund der Disqualifikation von Melbourne hat das Sauber-Team in Malaysia zum ersten Mal in der Saison 2011 angeschrieben. Verantwortlich dafür war Kamui Kobayashi, der im Rennen engagiert wie immer zur Sache ging und sich wieder mit mehreren Überholmanövern in Szene setzte. "Mein Auto war gut, und das Team hat alles richtig gemacht. Ich bin sehr froh, dass wir jetzt unsere ersten Punkte auf dem Konto haben", sagte der Japaner.

Großes Risiko war die Reifenstrategie Kobayashis, denn Sauber setzte bei ihm auf lediglich zwei Stopps. Angesichts der Abbau-Werte hätte das nach hinten losgehen können, doch es funktionierte. "Die Schwierigkeit von eigenwilligen Strategien besteht darin, dass man oft ein anderes Tempo fährt als die anderen um einen herum. Ich hatte ein paar schöne und faire Kämpfchen mit Mark Webber und Michael Schumacher, das hat mir Spaß gemacht", sagte Kobayashi.

Das Potential gezeigt

Für Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn war das gesamte Wochenende in Sepang ein kleiner Befreiungsschlag nach dem schlimmen Ende in Melbourne. "Wir haben gezeigt, dass unser Auto viel Potential hat, um wettbewerbsfähig zu sein. Die Fahrer haben erneut sehr gute Leistungen abgeliefert. Sergio war bis zu dem Zwischenfall wirklich gut unterwegs. Kamui ist offensichtlich ein großartiges Rennen gefahren und hat es geschafft, mit zwei Boxenstopps auszukommen", sagte sie.

Technikdirektor James Key war derweil erleichtert, weil der Grand Prix dank fehlendem Regen normal verlaufen war. Er erklärte, dass auf zwei Stopps gesetzt worden war, weil die Berechnungen ergeben hatten, dass sich die Taktik ausgeht. "Bezüglich der Zeit über die ganze Distanz gerechnet, fiel der Vergleich zwischen zwei und drei Stopps sehr knapp aus. Aber wir dachten, dass wir so am Ende unsere Position halten könnten", sagte Key. Zum Ausfall von Sergio Perez, der in Runde 24 liegen blieb, meinte Key, dass die Stromversorgung weg war, nachdem er ein Teil überfahren hatte.

Der echte Saisonbeginn

"Wir müssen erst einmal schauen, welche Schäden es am Auto gibt. Mit seiner Strategie hätte er vielleicht noch ein paar Plätze gutmachen können. Für Kamui ging die Strategie auf. Er wusste, dass er die Reifen schonen musste. Deshalb waren die Rundenzeiten nicht überragend, wir mussten ja lange Rennabschnitte fahren, aber dafür war das Ergebnis exzellent für uns", berichtete Key, der sich ebenfalls über die Punkte freute. Denn für ihn war die Saison nach den Ereignissen von Melbourne erst in Malaysia richtig losgegangen.