Bahnt sich da ein erster kleiner Ärger bei Williams an? Ursprünglich war vorgesehen, dass Rubens Barrichello bei den abschließenden Testfahrten in Barcelona den gesamten Freitag im Auto sitzt. Außerplanmäßig hat sich Williams allerdings dazu entschieden, Formel-1-Rookie Pastor Maldonado am Nachmittag den FW33 zu geben. Dieser hätte Gerüchten zufolge zu wenige Kilometer gespult und soll deshalb noch einmal die Möglichkeit dazu bekommen. Angeblich war Teamkollege Barrichello über diese Information nicht gerade erfreut.

Schließlich hat Williams während der Wintertests oft genug Zwangspausen einlegen müssen. Immer wieder sorgte das eigens konstruierte KER-System für Probleme und ungewollte Zeit in der Boxengasse. "Am einen Tag scheint KERS keine Probleme zu machen, am nächsten dann 100", klagt Barrichello bereits. Zwischenzeitlich musste das Hybrid-System sogar deaktiviert werden, damit das Fahren überhaupt möglich war. Das Team hat bereits verkündet, dass KERS bis zum Ende der derzeitigen Tests nicht mehr an Bord sein wird.

"Wir hatten ein elektrisches Problem - nicht mit der Batterie oder dem Motoren-Aggregat, aber der Ausstattung zwischen diesen beiden Komponenten", erklärte Technikchef Sam Michael. Diese Teile seien nun ins Werk nach Grove zurück gegangen um herauszufinden, wo das Problem liegt.

Noch immer ist nicht klar, ob Williams sein KER-System rechzeitig zum Saisonstart ans Laufen bekommt. "Wir werden uns der Probleme so schnell wie möglich annehmen", so Michael. Er wisse noch nicht, ob das System rechtzeitig zum Start in Melbourne Ende März bereit sei. "Ich weiß, welches Teil einen Fehler erzeugt hat, aber nicht warum."

"Wir hatten KERS-Probleme, das hat uns leider Zeit auf der Strecke gekostet", erklärte auch Maldonado. Es sei allerdings besser, dass diese Ärgernisse während der Tests auftreten würden, als beim Rennen. Der F1-Neuling erzählte, dass er sich im neuen Arbeitsgerät von Tag zu Tag wohler fühle und den FW33 auf seinen Fahrstil anpassen könne. "Das ist wirklich gut", betonte Maldonado.

"Von Null zu starten ist ein bisschen anders", gab er allerdings auch zu. "Im vergangenen Jahr war ich mit dem Vorjahresauto erst einmal auf mich und meine Rundenzeiten fixiert. Jetzt müssen wir das neue Auto gemeinsam entwickeln, deshalb bedeutet das mehr Arbeit." Einen besonderen Druck verspüre der 26-Jährige bei seinem F1-Debüt allerdings nicht. "Ich tue mein Bestes, um alles zu verstehen und mache den bestmöglichen Job. Ich fühle mich bereit für das erste Rennen."