Der Rookie Sergio Perez absolvierte mittlerweile sechs Testtage im Formel-1-Boliden von Sauber. Die Umstellung von der GP2 zur Formel 1 stellt dabei für den Mexikaner die größte Herausforderung dar. "Im Grunde geht es darum, in der Lage zu sein, sich in wenigen Tagen auf etwas einzustellen", sagte Perez, "Die Lernkurve muss immer nach oben gehen und du musst dich den neuen Prozessen anpassen und das innerhalb eines Augenaufschlags - neue Reflexe müssen dir in Fleisch und Blut übergehen."

Zu den Neuerungen zählen für Perez auch die häufig diskutierte neue Flut von Knöpfen am Lenkrad: "Wir haben im Cockpit so viel zu tun! Die vielen Knöpfe und Funktionen - das ist ein wirklich großer Schritt." Das wichtigste, das er lernen muss, ist aber, dass er das Auto verstehen muss. Dazu gehört vor allen Dingen, die benötigten Informationen aus dem Vehikel herauszuholen und den Ingenieuren weitergeben muss.

Für alle Neueinsteiger ist das Jahr 2011 eine perfekte Möglichkeit in der Königsklasse durchzustarten, da alle durch die neuen Reifen und KERS bei nahezu Null starten müssen. "Man darf aber nie Erfahrung unterschätzen", wirft Perez ein, "Es ist viel leichter sich an neue Situationen anzupassen, wenn man die Umgebung kennt, wohingegen ich jedes kleine Detail erst lernen muss." Sein neuer Teamkollege, Kamui Kobayayashi, war letztes Jahr selbst ein Rookie. Für Perez ist das aber kein Nachteil, dass er nicht auf einen erfahreneren an seiner Seite im Team hat, da Speed bei Kobayashi grundsätzlich stimmt.

Ein Unfall ist nicht schön, aber gehört zum Lernprozess dazu, Foto: Sutton
Ein Unfall ist nicht schön, aber gehört zum Lernprozess dazu, Foto: Sutton

Während der Tests legt der Mexikaner aber eigentlich keinen Wert auf Rundenzeiten und schaut nicht auf andere Fahrer. "Was ich hoffe, ist, dass das was wir tun gut genug ist, um unsere Ziele zu erreichen." Zum Erreichen dieser Zeile gehört auch, dass er das Limit des Autos kennenlernen muss und das geht manchmal nicht ohne einen Unfall, wie er ihm in Jerez passierte. "Das Team war nicht sauer auf mich. Natürlich ist es nicht schön, aber sie sagten es sei OK. Es ist wichtig ans Limit zu gehen und weiter zu pushen, um zu wissen wo es ist - das gehört zum Lernprozess."

Am Ende der Saison möchte der Sauber-Pilot hauptsächlich über sich sagen können, dass er viel gelernt hat, und dass er alle Punkte, die für ihn möglich waren, auch gesammelt hat.