Der Auftakt zur neuen Saison steht vor der Tür, die ersten Testfahrten sind in vollem Gange. Zeit, erste Prognosen auf den WM-Titel abzugeben. Wer böte sich für diesen Job besser an, als Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone.

Der 80-Jährige hat selbstverständlich den amtierenden Weltmeister Sebastian Vettel auf dem Zettel. Doch es wird "härter für Sebastian", sagte Ecclestone im Interview mit der Bild: "Ich rechne mit dem Spanier in dem roten Auto - Fernando Alonso wird sich mit dieser Niederlage letztes Jahr nicht so leicht abfinden."

Michael Schumacher zählt nach seiner unbefriedigenden Rückkehr in der Königsklasse derzeit eher nicht zu den Titelaspiranten. Es bleibt abzuwarten, wie der neue MGP W02 auf der Strecke performed. Schlägt der neue Silberpfeil allerdings ein, traut Ecclestone dem Rekord-Champion durchaus eine Menge zu: "Den wahren Michael Schumacher sehen wir erst in einem Spitzenauto. Wenn Mercedes dieses Jahr ein Spitzenauto baut, fährt er ganz vorne um den Titel mit."

Bernie, Vettel und der böse Finger, Foto: Sutton
Bernie, Vettel und der böse Finger, Foto: Sutton

Mit dem Auto aus der vergangenen Saison sei nicht mehr drin gewesen und Ecclestone will wissen, dass es Schumacher nicht wichtig sei, um die Plätze fünf, sechs oder sieben zu kämpfen. Obendrein habe es dem Formel-1-Boss sogar Schmerzen bereitet, den 42-Jährigen im Jahr 2010 auf der Stecke sehen zu müssen. "Dieses Gegurke im Mittelfeld hat mir weh getan. Ich hoffe, Schumi tut mir das nicht noch mal an."

Neben Vettel, Schumacher und Alonso treten mit Lewis Hamilton und Jenson Button noch zwei weitere Fahrer an, die bereits in den Genuss des WM-Titels gekommen sind. Ein äußerst attraktives Starterfeld, das für gute Action auf der Strecke sorgen wird. Laut Ecclestone "sind alle fünf besonders. Sebastian, weil er so jung ist. Michael, weil er so alt ist. Die anderen drei sind auch speziell."

Bei diesen Gedankenspielen scheint der Brite gleich noch einen verwegenen Plan für die Zukunft geschmiedet zu haben. "Ich will sie alle fünf Mal vor einem Formel-1-Rennen in genau gleichen Autos sitzen haben - meinetwegen GP2-Autos. Dann lassen wir sie ein Rennen fahren." Dann werde man sehen, wer der beste Fahrer ist. Ein Spektakel, das bei den Fans mit Sicherheit Anklang finden würde.