Fünf Fahrer haben noch theoretische Titelchancen, vier davon auch noch einigermaßen realistische, Niki Lauda glaubt aber, dass nur mehr Fernando Alonso und Mark Webber wirklich um die Weltmeisterschaft fahren. Für Sebastian Vettel ortet der Österreicher keine Chancen mehr. Unter den seiner Meinung nach zwei verbliebenen Titelkandidaten hält Lauda Fernando Alonso für den besseren - eigentlich sogar für den aktuell besten - Fahrer. Webber habe dafür das bessere Auto. "Vettel kann nicht mehr Weltmeister werden", sagte der dreifache Weltmeister. "Also muss Red Bull alles auf Webber ausrichten."

Und er ging davon aus, dass der Australier in Brasilien und Abu Dhabi im besseren Auto sitzen wird als Alonso. "Aber Alonso ist besser als Webber. In meinem Ranking ist er sogar ganz oben. Alonso ist der beste von allen heutigen Formel-1-Fahrern", meinte Lauda. Daher wäre für ihn klar, dass Alonso in einem Zweikampf mit Webber im gleichen Auto gewinnen würde. Dem ist aber nicht so, weswegen er Webber auch noch alle Chancen gab. Allerdings müsste dabei auch Vettel mitspielen. "Webber kann nur gewinnen, wenn ihm Vettel nicht im Weg steht. Vettel muss Alonso Punkte wegnehmen, nicht Webber - sonst kann Red Bull das Ruder nicht mehr herumreißen."

Vettel muss zufrieden sein

Vettel glaubt derweil weiter an seine Chancen, auch wenn der Motorplatzer von Korea ihm einen ordentlichen Dämpfer verpasst hat. Lauda glaubte nicht, dass der Rückschlag ihn nun aus der Bahn werfen wird, auch wenn der Titel unerreichbar sein sollte. "Er weiß, dass das Teil seines Sportes ist. Er muss mit seiner Leistung zufrieden sein", erklärte der Österreicher.

Nun müsse sich aber alles auf das Finale konzentrieren, da Alonso nur schwer zu biegen sei. "Er ist schnell, hat viel Erfahrung und macht wenig bis gar keine Fehler. Es scheint, als hätte er alles im Griff." Sollte der Spanier die WM gewinnen und damit dreifacher Weltmeister sein, hätte er mit Lauda gleichgezogen und zudem im ersten Jahr bei Ferrari die Krone erobert. Vergleiche mit Michael Schumacher hielt der Österreicher aber für verfrüht. "Schumacher hat fünf WM-Titel mit Ferrari gewonnen. Das wäre doch etwas zu früh", sagte Lauda.