Lotus-Teamchef Tony Fernandes war am Freitag kaum zu bremsen. "Die Zukunft unseres Teams ist gesichert!", sagte er immer wieder - und noch viele andere Dinge, die er den gesamten Tag wiederholte. Mit dem Namenswechsel von Lotus F1 Racing zu Team Lotus möchte Fernandes die Zukunft des Teams in die eigenen Hände nehmen. Denn bislang fuhr der Rennstall nur unter Lizenz der Lotus Group, jetzt kaufte Fernandes die Namensrechte am traditionellen Namen "Team Lotus" vom bisherigen Namensbesitzer David Hunt - jedenfalls glaubte er das.

Am Montag konterte die Lotus Group in einem Presseschreiben, dass sie alle notwendigen Schritte einleiten werde, um die eigenen Markennamen zu schützen - angeblich soll einzig der Besitzer der Lotus Gruppe, das malaysische Unternehmen Proton, die Rechte an allen Lotus-Marken im Automobilbereich besitzen - also auch der Formel 1. Demnach habe Fernandes kein Recht, sein Team 2011 in Team Lotus umzubenennen.

Keine Rechte

Im letzten Jahr hatte die Lotus Gruppe mit Zustimmung von Proton eine Lizenz an das 1 Malaysia Racing Team ausgestellt, in dieser Saison unter dem Namen "Lotus F1 Racing" in der Formel 1 anzutreten. Diese Lizenz sei in Folge von "schamlosen und andauernden Verstößen" zurückgezogen worden, die "für die Lotus-Marke schädigend" gewesen seien. Genauere Angaben machte Proton nicht.

Laut der Lotus Gruppe habe David Hunt nicht die notwendigen Rechte, um den Namen Team Lotus an Fernandes zu verkaufen. "Dessen war sich Mr. Fernandes bewusst, als sein Unternehmen die Rechte kaufte", heißt es in dem Schreiben. "Die Marke Lotus ist eine der wertvollsten Marken in der Formel 1", sagte Proton-Vorstandschef Dato' Sri Mohd. "Diese Marke gehört uns und wir werden alle notwendigen Schritte einleiten, um sie zu schützen. Tony Fernandes besitzt nicht das Recht, die Marke Lotus in der Formel-1-Saison 2011 zu verwenden." Das Unternehmen stellt jegliche Unterstützung und Sponsoring des F1-Teams ein.