Damit hätte Mark Webber am Samstag nicht gerechnet: Statt wie nach dem Qualifying genervt davon zu stürmen, saß er mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf der Siegerpressekonferenz - wenn auch nur als Dritter hinter Fernando Alonso und Sebastian Vettel.

"Ich bin sehr zufrieden", sagte Webber. "Es war ein ziemlich schwieriges Wochenende für mich, vielleicht das härteste der Saison." Der Australier fühlte sich auf der Strecke in Singapur nicht wohl. Demnach ist Platz 3 und die Verteidigung seiner WM-Führung ein gutes Ergebnis für ihn.

Gelungen ist ihm das, dank einer guten Strategieentscheidung seines Teams. "Das Team sagte mir, dass ich an die Box sollte, was ich anzweifelte, aber sie versicherten mir, dass es das Richtige sei", erinnerte sich Webber an seinen frühen Boxenstopp in der ersten Safety-Car-Phase. Wie Vettel in Monza fuhr auch er fast das gesamte Rennen auf dem gleichen Reifensatz.

"Ich musste lange mit den harten Reifen fahren, aber als ich mich hinter dem Safety Car einreihte, wusste ich, dass ich in einer vernünftigen Position war", so Webber. Die Kollision mit Lewis Hamilton stufte er als Rennzwischenfall ein. "Das kann passieren", sagte Webber. "Wir bremsen am absoluten Limit. Es war unglaublich eng, wir haben uns nicht hart getroffen, aber wahrscheinlich genug, um uns beide aus dem Rennen zu befördern."

Teamchef Christian Horner sagte: "Lewis drückte Mark zu sehr, so dass Mark in der Kurve nirgends ausweichen konnte." Im Gegensatz zu Hamilton konnte Webber weiter fahren. Gegen Vettel und Alonso hätte er aber auch auf frischen Reifen keine Chance gehabt. "Sie fuhren ein fantastisches Rennen", lobte der Australier. "Sie waren das gesamte Wochenende gut."