Eigentlich schien schon alles klar: Kimi Räikkönen sollte der Rallye-WM auch in der Saison 2011 erhalten bleiben, um dann in seinem zweiten Jahr von den Erfahrungen der Saison 2010 zu profitieren.

Mit nur einem Satz brachte Renault-Teamchef Eric Boullier die Gerüchteköche aber wieder voll in ihr Element: "Es gibt viele Optionen und eine davon ist Kimi." Der Finne habe mit Renault wegen des zweiten Cockpits für 2011 Kontakt aufgenommen. Das bestätigte Räikkönens Manager Steve Robertson gegenüber der Turun Sanomat: "Ja, ich habe mit Boullier gesprochen."

Robertson und Räikkönen möchten alle Optionen für das kommende Jahr ausreizen. "Kimi und ich haben Renault gefragt, wie es aussieht", so Robertson. "Es gibt viele Gerüchte. Ich habe sogar gehört, dass Kimi in die NASCAR gehen könnte, aber das ist definitiv keine Option."

Nur zu Verhandlungszwecken

Trotzdem scheint die WRC die wahrscheinlichste Variante für die Zukunft des Finnen zu sein. Er fühlt sich dort wohl, ist bei Citroen gut aufgehoben und hat mit Red Bull einen zahlungskräftigen Sponsor - den er mit den Wechselgerüchten zu Renault vielleicht zu einer Gehaltsaufstockung überreden kann. Schließlich endet Räikkönens lukrativer Ferrari-Vertrag Ende 2010, der ihm auch in diesem Jahr noch einmal das volle F1-Gehalt zusichert, obwohl er gar nicht für die Scuderia fährt. Die Rede ist von 16 Millionen Euro.

Kimi Räikkönen dürfte der WRC erhalten bleiben, Foto: Andre Lavadinho
Kimi Räikkönen dürfte der WRC erhalten bleiben, Foto: Andre Lavadinho

Renault nimmt die Spekulationen natürlich dankend an. Immerhin wird dadurch ihr Team mit einem ehemaligen Formel-1-Weltmeister und einem der anerkannt schnellsten Fahrer in Verbindung gebracht - das steigert den Wert der Franzosen, übt gleichzeitig Druck auf Vitaly Petrov auf und verbessert die Verhandlungsposition mit den weiteren Kandidaten für das zweite Cockpit, etwa Nick Heidfeld, Adrian Sutil & Co.

So kündigte Renault-Boss Gerard Lopez an: "Wenn wir Vitaly nicht behalten, haben wir mehrere Optionen, sowohl Fahrer aus der Formel 1 als auch Fahrer, welche die Formel 1 verlassen haben und gerne zurückkommen würden." Ein klares Zeichen an die Anwärter, dass sie vielleicht auch mit etwas weniger Gehalt zufrieden sein sollten, bevor Renault einen anderen Fahrer nimmt...