Christian Horner wusste von vorneherein, dass der Italien GP wohl die schwierigste Aufgabe für sein Team in dieser Saison sein würde. Die High-Speed-Natur der Strecke kommt Red Bull einfach nicht entgegen. Am Ende war es aber nicht der Speed, der dem Auto fehlte, sondern wieder einmal die Zuverlässigkeit und etwas Glück im Verkehr.

In Runde 21 funkte Sebastian Vettel hektisch an die Box, dass etwas mit seinem Motor nicht stimme. Nach einigen Runden fuhr er wieder normale Rundenzeiten. "Es war entweder ein Abreißvisier, das in die Airbox geflogen ist oder etwas mit den Bremsen in der Schikane über die Kerbs, aber bevor wir das Auto nicht zurückhaben, ist es zu früh, es genau zu sagen", erklärt Horner. "Es sieht jedenfalls nicht nach einem Motorproblem aus."

Führung ausgebaut

Mit dem Endergebnis ist Horner auf alle Fälle zufrieden. "Es war eine tolle Teamleistung auf einer Strecke, die uns auf dem Papier nicht lag", erinnerte er. "Es ging nur darum, das Beste herauszuholen." Das haben beide Fahrer geschafft, wobei Mark Webber mit Platz 6 nicht ganz zufrieden war.

"Er ist enttäuscht, dass er nicht mehr aus dem Rennen herausgeholt hat und weil er so viel Zeit hinter Hülkenberg verloren hat", erklärt Horner. "Da war Mark im Funk recht deutlich. Aber wenn man bedenkt, dass er die Europasaison als WM-Führender beendet, ist das eine starke Leistung." Überhaupt ist Horner mit dem WM-Stand glücklich: Webber führt in der Fahrerwertung und Red Bull konnte seine Führung in der Konstrukteurs-WM ausbauen.

Schwache Starts

Nur der Start verlief bei beiden Fahrern wieder mäßig. "Wir müssen uns das genau ansehen, denn unsere Starts zu Saisonbeginn waren sehr stark, geradezu exzellent. Aber in den letzen Rennen haben wir beim Start etwas verloren." Ob dies an der Low-Downforce-Konfiguration oder etwas anderem liegt, müsse das Team jetzt verstehen.

Dem Rest der Saison blickt Horner zuversichtlich entgegen. Mit Monza liegt die größte Herausforderung hinter dem Team. "Es ist positiv, dass wir hier ein besseres Teamergebnis als McLaren eingefahren haben", betont er. "Wir wissen, dass es Strecken gibt, die uns liegen sollten, welche, die vielleicht mehr ausgeglichen sind, und hoffentlich keine, bei denen das Gegenteil der Fall ist." Nächster Stopp: Singapur.