Manche Kämpfe sind nicht zu gewinnen, aber es geht darum, dass man sich ehrenvoll schlägt. Und obwohl Mark Webber Nico Hülkenberg nach dem Rennen in Monza kritisierte, weil er ein paar Mal eine Schikane abgekürzt hatte, hatte sich Hülkenberg ehrenvoll geschlagen, bevor er letztendlich nichts mehr entgegensetzen konnte und als Siebter ins Ziel kam. Der Deutsche selbst fand seinen Fahrstil gegen Webber jedenfalls nicht grenzwertig. "Ich habe mich breit gemacht und ihn nicht einfach so vorbeigelassen. Ich habe mich da hart aber fair verteidigt und das war es", sagte er.

Hülkenberg hatte den ganzen Nachmittag gegen Red Bull gekämpft. So hatte er beim Start zwar verloren, holte aber in der ersten Schikane gleich wieder Positionen zurück und danach ging es los. Sein Hauptproblem gegen Webber war, dass die harten Reifen nach dem Stopp beim Bremsen hinten nicht so gut funktionierten. "Da habe ich ein, zwei Mal abgekürzt, da war er [Webber] aber überhaupt nicht in der Nähe und hätte mich sowieso nicht gekriegt. Klar hat er sich da beschwert, um etwas für sich rauszuholen, aber ich habe mir keinen Vorteil verschafft. Ich habe auch keine Strafe bekommen."

Nicht mehr zu halten

Als Webber schließlich vorbeiging, hatte Hülkenberg kaum eine Chance. Der Australier hatte einen guten Kurvenausgang erwischt, hatte viel Windschatten und aufgrund von Hülkenbergs Problemen auf der Bremse war der Australier rasch vorbei. "Er war nicht mehr zu halten. Ich hätte weiterkämpfen können, aber das hätte vielleicht zum Unfall geführt." Dass Sebastian Vettel aufgrund des Zweikampfes letztendlich vorbeikommen würde, hatte Hülkenberg erwartet, denn das Duell mit Webber war zwar spannend, kostete aber auch viel Zeit.

Ungeachtet dessen war der Italien Grand Prix gut für Hülkenberg und Williams, das in der Konstrukteurs-WM noch gegen Force India um Rang sechs kämpft. Elf Punkte beträgt der Rückstand, die sind laut Hülkenberg aber aufholbar. "Normal hätte jeder erwartet, dass Force India hier stark ist, es war aber eher anders herum. Die nächsten Strecken liegen eher unserem Auto. Wir bekommen in Singapur noch ein Update und wenn das so einschlägt wie bisher, sieht es ganz gut aus", freute sich der Deutsche.

Barrichello im Stau

Von Williams-Technikdirektor Sam Michael gab es viel Lob für den Auftritt Hülkenbergs. "Nico ist heute toll gefahren und er hat das ganze Wochenende abgeliefert. Das Team ist wirklich glücklich über seine Leistung." Etwas weniger glücklich war Rubens Barrichello. Der Brasilianer war zwar beim Start gut weggekommen, aber in Kurve eins in den Stau hinter den schlecht gestarteten Vettel gekommen. "Dort ist es so eng, da habe ich einen Teil der Nase verloren. Was aber noch entscheidender war, ich fiel hinter Buemi zurück, der lange draußen blieb und das hat mein Rennen diktiert. Ich bin aber froh, dass ich noch einen Punkt für das Team geholt habe", meinte er.