Am Ungarn-Wochenende nutzten McLaren und Mercedes noch einmal die Gelegenheit, um sich über die angeblich zu flexiblen Vorderflügel bei Red Bull und Ferrari auszulassen und erreichten damit, dass die FIA für das Rennen von Spa verschärfte Tests ankündigte. Mark Webber konnte sich über die Zweifler nur belustigen, so meinte er auf die Aussage von McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, dass die Vorderflügel eine Sekunde Zeitgewinn brächten, wenn ihre Endplatten 25 bis 30 Millimeter näher an der Straße sind: "Ich glaube, es bringt mindestens eine Sekunde, vielleicht sogar zwei."

Webber hatte seinen Humor jedenfalls nicht verloren, immerhin war Red Bull in dieser Saison schon mehrfach Vorwürfen ausgesetzt, am RB6 sei etwas illegal. Von einer illegalen Fahrhöhen-Kontrolle über Zweifel am Diffusor war da einiges dabei. Der Australier konnte nur betonen, dass sich die Mitarbeiter im Team den Hintern aufgerissen hätten, um das Auto auch regelkonform zu bauen. "Bislang haben wir jede Prüfung der FIA bestanden", sagte er. Er vermutete eine ganz einfache Taktik hinter den Foul-Rufen der Konkurrenz.

Der Erfolgsdruck

"Wenn man nicht mag, was man auf der Stoppuhr sieht, dann sucht man die Rechtfertigung manchmal bei anderen Teams. Wenn man unter Erfolgsdruck steht und dann so vernichtet wird, passiert so etwas eben", meinte Webber. Vor allem die Kritik von McLaren konnte er nicht ganz verstehen, da das Team seiner Meinung nach eine tolle Saison hat. "Sicher bin ich froh, dass sie jetzt ein paar Punkte zurück sind, aber sie sind doch noch voll dabei. Sie haben den F-Kanal gebracht, der war wirklich eine tolle Idee. Wir haben alles versucht, damit wir ihn auch haben und dabei hatten wir auch Schwierigkeiten", sagte er und betonte, dass bei Red Bull alle ruhig schlafen könnten.

Zudem rechnete er nicht damit, dass sich die Dominanz von Ungarn oft wiederholen wird. So habe Red Bull nicht den stärksten Motor und auf Strecken mit wenigen Geraden laufe der RB6 eben einfach gut. "Auf einer Strecke wie dieser sieht man, wer ein schnelles Auto hat", meinte Webber. Auf Kursen, die mehr PS verlangen, könnte das anders sein, daher wünschte er sich klarerweise etwas mehr Kraft. "Wir brauchen beim Motor Chancengleichheit, dann wäre es ein faires Spiel. Das ist alles, was wir wollen."