Die Reifen werden bereits seit Saisonbeginn als einer der Faktoren ausgemacht, warum Michael Schumacher bei seinem Comeback Schwierigkeiten hat. Ross Brawn machte nun besonders die Vorderreifen als Ursache für die Probleme des Rekordweltmeisters aus. "Ich denke, es gibt da eine Tendenz bei diesen Vorderreifen - denn sie sind sehr heikel. Sie sind beim Grip recht schnell gesättigt und ich denke, dort haben wir die Situation nicht im Griff. Wir haben keinen guten Weg gefunden, um sie zu nutzen", sagte der Mercedes GP Teamchef.

So hatten sich bei den Vorderreifen in diesem Jahr die Mischungen geändert und das konnte das Team bislang nicht ganz für sich nutzen. "Ich denke, Nico, der die Evolution der Reifen mitgemacht hat, ist sehr gut und talentiert darin, diese Reifen zu nutzen. Michael hat noch nicht ganz verstanden, wie er das Beste aus diesen Reifen holt. Es gibt einige Strecken, wo die Reifen nicht so ein Problem sind, da geht es ihm gut. Auf Strecken, wo man erst herausfinden muss, wie die Reifen zum Arbeiten zu bekommen sind, ist es schwierig", erklärte Brawn.

Aggressiv hilft nicht

Zusätzlich sah er einen aggressiven Fahrstil als Nachteil und für den Teamchef liegt eines von Schumachers Talenten darin, ein aggressives Auto an den Rand der Stabilität zu bringen und es dort zu halten. "Ich denke, diese Reifen belohnen so einen Zugang nicht, also wird es interessant, was Pirelli nächstes Jahr bringt." Brawn ging davon aus, dass es mit Pirelli durchaus besser werden könnte, da der Vorderreifen aktuell sehr eigen ist. Wird Last darauf aufgebaut, kommt nicht mehr Grip oder geht Grip verloren, er bleibt einfach gleich und das ist für den Teamchef ungewöhnlich.

"Normalerweise fallen sie etwas ab, aber sie bleiben nie gleich und dieser Reifen tut das. Ich erwarte nicht, dass Pirelli so einen Reifen machen wird - ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie wissen, wie man so einen Reifen macht. Ich glaube, es war das Ansinnen der FIA, Bridgestone dazu ermutigen, Reifen zu bauen, bei denen das Gewicht mehr aufs Heck verlagert wird. All das wurde in die KERS-Sache verpackt", meinte Brawn.