Viel wurde am Samstag in Silverstone über Red Bull und den getauschten neuen Vorderflügel diskutiert, nachdem Sebastian Vettel im Qualifying den Vorzug vor Mark Webber bekommen hatte, weil nur noch einer übrig war - laut Teamchef Christian Horner aus rationellen Gründen, laut Meinung einiger anderer weil Vettel bevorzugt wird. Die britischen Journalisten wollten vor allem bei McLaren ganz genau wissen, wie die Sache dort denn so gesehen wird. "Es ist eine harte Situation, aber ich wäre sicher lieber auf P2 als auf P14", gab Jenson Button trocken zurück und vermied jedes weitere Glatteis.

Lewis Hamilton lehnte sich etwas weiter aus dem Fenster und meinte: "Das würde in diesem Team nie passieren." Er wollte aber auch nicht weiter ein Urteil fällen sondern betonte, dass McLaren sich auf seine Arbeit konzentriere und andere Teams auf sich schauen sollen. "Wir halten den Kopf unten und bleiben für uns. Was auch immer dort [bei Red Bull] passiert, passiert eben. Ich weiß nicht, was genau da los ist."

Teamchef Martin Whitmarsh sah es ähnlich, er erklärte nur, wenn man in einer starken Position sei, dann sollte man seine Fahrer noch fairer behandeln. "Ich will keinen Kommentar zu Red Bull abgeben, ich kenne die Situation nicht und es wäre unfair, da zu urteilen. Wir versuchen, beiden Fahrern das gleiche Equipment zur gleichen Zeit zu geben. Wir wissen, morgen werden beide alles geben. Wenn wir das von ihnen erwarten, sollten sie von uns erwarten, dass wir so fair zu ihnen sind wie möglich. Das wollen wir tun." Deswegen betonte Whitmarsh auch, hätte McLaren nur einen neuen Unterboden für Silverstone gehabt, dann wäre er nicht zum Einsatz gekommen. "Wir wollen solche Spannungen nicht aufbauen. Ich denke, das kann man nicht tun. Wenn man in einer starken Position ist, muss man sicherstellen, dass alles zusammenhält."