Adrian Sutil war nach 70 Runden auf dem Circuit Gilles Villeneuve so richtig geladen. Für einen Zweikampf steht der Deutsche immer zur Verfügung, so lange er "Spaß macht und fair bleibt". Im Rennen gingen aber einige Manöver alles andere als fair über die Bühne, weshalb sich Sutil Luft machen musste. Der Erste in seinem Rundumschlag war Robert Kubica.
"Ich war außen, bin eingebogen in die Kurve und er kam plötzlich innen vorbei und ist an die Box abgebogen. Er hat mir dabei den Reifen aufgeschlitzt. Es war nicht so genau zu erkennen, aber es ist so gewesen. Ich habe mir die Bilder noch einmal genau angesehen", erzählte Sutil. Das Manöver sei höchstgefährlich gewesen, was er auch später den Rennstewards berichtete. Die Berührung und der folgende Plattfuß ruinierte dem Deutschen sein Rennen.
"Ich war gerade bei der Box vorbei als ich den kaputten Reifen hatte und auf der Runde, die ich dann draußen war, habe ich 20 Sekunden verloren. Ich musste danach sehr viel kämpfen, um meine Position zu halten. Das Auto war beschädigt, der Unterboden war kaputt", erzählte Sutil. Der Zweite auf seiner Liste ist Nico Hülkenberg. "Er ist mir einmal beim Anbremsen irgendwo hinten ins Auto reingefahren und beim zweiten Mal dachte er wohl, dass ich mich auf der Geraden in Luft auflöse. Anstatt mir Platz zu lassen, hat er mich gegen die Wand gedrückt. Ich musste seinen Seitenkasten berühren, sonst wäre ich im Gras gewesen", erzählte der Force India-Pilot.
Geiles Duell mit Schumacher
"Als er quer anbremste, dachte ich mir nur: Was hast du denn für ein Problem?" Auch Heikki Kovlainen hat nach Ansicht von Sutil definitiv keinen Rückspiegel. "Er war auch etwas dämlich unterwegs. Ich glaube, das Team gibt ihm keine Anweisungen. Ich habe einen Platz verloren, weil er aus der Box herausfuhr und überhaupt nichts gesehen hat und in Turn 6 auch nicht reagiert hat", kritisierte Sutil. In der letzten Runde überholte der Deutsche Landsmann Michael Schumacher.
"Michael hat Liuzzi in der vorletzten Schikane angegriffen und sogar überholt. Er kam in die Wiese ab und war daher etwas langsamer. Ich konnte mich super vorbereiten aus der Haarnadelkurve heraus Richtung Gerade. Wir sind Seite an Seite in die Schikane eingebogen und er hat dann zurückgesteckt. Das war ein geiles Manöver", verriet Sutil. Der Deutsche selbst wurde von Sebastian Vettel kritisiert. Sutil soll den Red Bull-Pioten zwei Runden lang aufgehalten haben - trotz blauer Flaggen.
"Vettel teilt gerne aus und denkt, er ist der Superstar. Ich habe ihn keine zwei Runden blockiert. Er muss mal locker bleiben. Da war gerade ein Kampf, bei dem es um die letzten Punkte ging. Da braucht man ein bisschen Geduld", sagte Sutil. Generell hätten die Streckenposten versagt. "Aber auch im Cockpit waren die blauen Flaggen mal da und dann wieder nicht. Das war sehr schwer zu handeln", sagte Sutil. Ohne den Plattfuß wäre Platz sechs möglich gewesen. "Wir wären vor Kubica gewesen und auch Rosberg hätten wir noch packen können", verriet der Force India-Pilot.
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