Strafen verteilt - Strafen zurückgenommen: Lucas Auer und auch Thomas Preining blieben bei der DTM in Spielberg in Folge einer nachträglichen Untersuchung der Sportkommissare straffrei. Neues Ergebnis mehr als vier Stunden nach dem Ende des Samstagsrennens: Auer behält seinen vierten Platz und hält den Traum vom DTM-Titelgewinn intakt.

Und viele Motorsport-Fans dürften sich freuen, dass Preining nun doch keine 10-Sekunden-Zeitstrafe in Folge seines spektakulären und rundenlangen Duells mit Nico Müller erhält - und damit wie beim Zieleinlauf als Fünfter gewertet wird. Die Sportkommissare urteilten spät am Abend, dass weder Preining noch Müller für den entscheidenden dritten Vorfall verantwortlich gewesen seien.

Preining happy zu Motorsport-Magazin.com: "Das ist genau, was die DTM braucht. Die können froh sein, dass sowas passiert. Ich war doch der Einzige, der wirklich viel überholt hat. Das wollen die Zuschauer doch sehen. Und dann ist es falsch, für so etwas Strafen auszuteilen. Das sehen die Sportkommissare offensichtlich auch so."

Strecken-Rivale Müller im Rosberg-Audi war wenig überraschend anderer Meinung und hielt die Strafe kurz nach dem Rennende für gerechtfertigt. Einig waren sich die beiden nur in einer Sache: Geiles Racing in einem ansonsten eher langweiligen DTM-Rennen auf dem Red Bull Ring. Die Rücknahme der Preining-Strafe hält die Hoffnung auf hartes, aber faires Racing am Leben - vor allem nach all den Diskussionen und 'Klarstellungen' der letzten Wochen...

Preining: "Im Endeffekt war es fair und ich glaube, diese Meinung teilen auch viele Motorsport-Fans. Ich bin zufrieden, wie es am Ende abgelaufen ist. Klar, wenn ich die Position nicht zweimal zurückgeben muss für in Wahrheit normales Rennfahren, wie es in der DTM üblich ist, hätten wir wahrscheinlich aufs Podest fahren können. Trotzdem ein super Ergebnis nach dem Start von Platz 13."

Sicherlich konnte man trefflich über die Härte im Manöver zwischen Preining und Müller diskutieren - schwarz und weiß gab es sicherlich nicht. Viele Szene-Kenner waren sich im Fahrerlager jedoch einig: Die 10-Sekunden-Strafe war zu hart und schadete dem Ansehen der DTM unter den Fans, die sich natürlich Tür-an-Tür-Kontakt zwischen den recht robusten GT3-Autos wünschen.

Preining: "Im Endeffekt hat Nico die Tür genauso zugemacht wie ich versucht habe sie aufzumachen. Da gehören immer zwei dazu. Das erste Manöver war vielleicht etwas überhärtet. Aber das zweite und dritte Manöver war von meiner Seite komplett in Ordnung. Das ist halt Racing. Gerade im GT-Sport raucht's auch mal zwischen den Autos, das gehört dazu. Ich habe von meiner Seite in keiner Weise etwas Unfaires gesehen."