Es war das Duell des DTM-Samstagsrennens auf dem Red Bull Ring: Nico Müller in seinem Rosberg-Audi gegen Lokalmatador Thomas Preining, der mit seinem Bernhard-Porsche den dritten Podestplatz in Folge anpeilte. Über viele Runden hinweg sorgten die beiden Kontrahenten für beste Unterhaltung vor den gut gefüllten Zuschauertribünen.

Nicht nur die Fans schauten dabei ganz genau hin, sondern auch die Rennleitung. Zweimal wurde Preining angewiesen, seine soeben eroberte Position an Müller zurückzugeben. Beim dritten Clash griff die Rennleitung vehementer durch: 10-Sekunden-Zeitstrafe für den Österreicher, der beim Zieleinlauf als Zehnter statt als Vierter gewertet wurde. Diesen Platz nahm stattdessen Müller ein, der zusätzlich von einer 10-Sekunden-Strafe für den eigentlich Viertplatzierten Lucas Auer (Speeding in der Boxengasse) profitierte.

Strafen werden nach Rennende untersucht

Geklärt war die Angelegenheit mit dem Zieleinlauf noch nicht: Laut einer Ankündigung der Rennleitung wurden beide Strafen gegen Preining und Auer nach dem Rennende von den Sportkommissaren untersucht. Der Ausgang war zunächst also offen.

Für Müller war wenig überraschend klar: Die Zeitstrafe gegen Preining sah der zweifache DTM-Vizemeister als gerechtfertigt an. "Die Regel ist ganz klar", sagte Müller kurz nach dem Rennende. "Sobald ein Auto neben dir ist, musst du Platz lassen, damit der andere nicht von der Strecke fahren muss. Ich musste dreimal von der Strecke runter, und zwar nach ziemlich heftigem Kontakt."

Müller über seinen Audi: "Rechts ist alles im Arsch"

Dabei verwies Müller auf die rechte Fahrzeugseite seines Audi R8 LMS GT3: "Das kann man sich gerne anschauen. Rechts ist alles im Arsch." Kontakte seien in Ordnung, meinte der künftige Peugeot-Werksfahrer nach seinem bevorstehenden Abschied von Audi weiter. "Aber das Auto muss auf der Strecke bleiben können. Ansonsten muss es Konsequenzen geben. Wenn du es nach dem zweiten Mal nicht gelernt hast, dann ist es richtig, dass es beim dritten Mal eine andere Konsequenz gibt."

Im Gespräch wenige Minuten nach dem Zieleinlauf war das Adrenalin in Müllers Körper nach dem spektakulären Duell mit dem Porsche-Werksfahrer noch förmlich zu spüren. "Ich fand's geil! Ich habe keine negativen Gefühle. Das harte Racing durch die Kurven 6 und 7 war richtig cool. Tipptopp, so muss es sein! Ein bisschen schade war nur, dass wir beide die Position an Lucas (Auer) verloren haben. Da hat er (Preining) mich von der Strecke gedrückt und es selbst nicht geschafft, auf der Strecke zu bleiben. Ein bisschen doof, aber Lucas hat eh eine Strafe kassiert."

Dass es Preining nach den zwei angeordneten Platzwechseln gelang, die Position zügig zurückzugewinnen, kommentierte Müller wie folgt: "Er ist ja auch ein schlaues Kerlchen. Wenn du die Position zurückgibst, machst du das irgendwo, wo du am Kurvenausgang mehr oder weniger nebendran fahren kannst. Nach dem zweiten Mal war es dann auch genug. Ob es 10, 5 oder 20 Sekunden gibt, ist mir scheißegal. Aber es braucht eine Konsequenz."