In der DTM-Saison 2022 gehen 29 Rennwagen an den Start - ähnlich viele Strafen hagelte es - etwas übertrieben formuliert - beim Saisonauftakt in Portimao. Während und lange nach dem Samstagsrennen wurde die Rennleitung auf unterschiedliche Art und Weise tätig. Dabei durften ganz in bester DTM-Tradition natürlich auch einige Bestrafungen nicht fehlen, die man in anderen Rennserien eher selten antrifft.

Wie die 2.500 Euro Geldstrafe, die das Mercedes-Team Winward des siegreichen Lucas Auer berappen musste. Und zwar wegen der Benutzung falscher Rennschuhe bei Teamkollege David Schumacher! Das Team wurde laut Begründung der Rennleitung schon im Vorfeld auf nicht zugelassenes Schuhwerk hingewiesen, konnte bei der Nachkontrolle aber keinen passenden Ersatz präsentieren.

5.000 Euro für keinen Feuerlöscher

Doppelt so teuer zu stehen kam ein Vorfall den DTM-Neueinsteiger GRT-Lamborghini. Zuerst feierte der Rennstall aus Österreich die Pole Position und den dritten Platz von Mirko Bortolotti - später musste das Portemonnaie gezückt werden. Nicht ganz unheikel: In Bortolottis Lamborghini Huracan GT3 war das obligatorische Feuerlösch-System weder angeschlossen noch aktiviert.

Ein Sicherheits-Verstoß, den die Rennleitung mit einer Strafe in Höhe von 5.000 Euro belegte. Den dritten Platz durfte Bortolotti, der lange Zeit wie der sichere Rennsieger aussah, bis er beim Re-Start ebenso wie Teamkollege Rolf Ineichen (Ausfall) Aussetzer im Fahrzeug erlitt, aber behalten. Das Grasser-Team räumte das Versäumnis ein, das Feuerlösch-System wie vorgesehen zu aktivieren.

Strafen über fünf Stunden nach Rennende

Es wurde nicht nur wegen dieser Strafen ein langer Samstagabend in Portimao. Rund fünfeinhalb Stunden nach dem Rennende wurden weitere Strafen kommuniziert. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW), Arjun Maini (HRT-Mercedes) und Mikael Grenier (GruppeM-Mercedes) kassieren wegen viermaligen Überschreitens der Track-Limits Strafversetzungen um je drei Plätze im Sonntagsrennen.

Im Samstagsrennen hatten neun Fahrer eine Verwarnung kassiert, weil sie mindestens dreimal die Track-Limits überschritten. Bei der vierten und jeder weiteren Verwarnung erhält der Fahrer laut Reglement jeweils eine Rückversetzung um drei Startpositionen im nächsten Rennen. Schon in den Trainings wurden mehr als 70 Verstöße gegen Track-Limits geahndet

5-Sekunden-Strafe kostet Engel Punkte

Eine Strafe im Rennen kostete Maro Engel den vierten Platz. Der GruppeM-Mercedes-Pilot lag lange Zeit auf Podestkurs und auf dem Weg zum Mercedes-Dreifachsieg. Nicht nur wurde der DTM-Rückkehrer in der letzten Runde von Mirko Bortolotti kassiert, obendrein gab es eine 5-Sekunden-Zeitrafe, weil beim Boxenstopp Mechaniker seines Teams zu früh in der Boxengasse waren. Das warf Engel bis auf den zehnten Platz zurück - und zeigt, wie eng es in der DTM auf der Strecke und im Regelbuch zugehen kann...

Unterdessen konnten sich Ricardo Feller und sein Abt Sportsline nicht nur über den sechsten Platz beim DTM-Debüt des amtierenden ADAC-GT-Masters-Champions freuen. Obendrein gab es Geld zurück - das hört man selten in der DTM... Konkret konnten sich die Äbte 1.900 Euro sparen.

Mit dieser Geldstrafe wurde der Schweizer am Freitag im 2. Training wegen Speeding in der Boxengasse belegt. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com konnten die Äbte aber neue Daten präsentieren, die belegen, dass Feller doch nicht mit 98 km/h statt der in Portimao erlaubten 60 km/h durch die Box fuhr. Die Rennleitung zog die Strafe am Samstagmorgen zurück