*** Lucas Auer gewann das erste Rennen der DTM-Saison 2022 beim ersten Besuch der Serie in Portimao. Der Österreicher feierte seinen achten Sieg im 108. DTM-Rennen für Mercedes. Dabei hatte er den Testauftakt am Dienstag wegen gesundheitlicher Probleme (Magen-Darm) absagen müssen. Auer: "Am Montag nach meiner Anreise ging es mir nicht so gut. Aber ich bin wieder fit und habe mich heute relativ gut gefühlt."
*** Ergebnis zum Samstags-Rennen (Top-10): 1. Auer (Winward-Mercedes), 2. Stolz (HRT-Mercedes), 3. Bortolotti (GRT-Lamborghini), 4. K. van der Linde (Abt-Audi), 5. Olsen (SSR-Porsche), 6. Feller (Abt-Audi), 7. S. van der Linde (Schubert-BMW), 8. Vanthoor (SSR-Porsche), 9. Eng (Schubert-BMW), 10. Engel (GruppeM-Mercedes)
*** Zusammen mit Auer aufs Podium durfte als Vertreter des siegreichen Winward-Teams dessen Renningenieur, Mauricio Moreira - ausgerechnet ein Portugiese. Auer lachte: "Er hatte ganz schön Druck. Er ist so stolz auf sein Land und die ganze Familie ist angereist. Nach dem Qualifying sagte sein Vater zu mir, dass er nicht für Platz drei 500 Kilometer Auto gefahren ist!"
*** Auers Mercedes-Team Winward muss 2.500 Euro Strafe zahlen - wegen der Benutzung falscher Rennschuhe bei Teamkollege David Schumacher! Das Team wurde schon im Vorfeld auf nicht zugelassenes Schuhwerk hingewiesen, konnte bei der Nachkontrolle aber keinen passenden Ersatz präsentieren
*** Mit GRT wird ein weiteres Podest-Team zur Kasse gebeten - und zwar mit 5.000 Euro Geldstrafe. Urteil der Rennleitung: Der Feuerlöscher sei im Lamborghini Huracan GT3 von Mirko Bortolotti nicht verbunden und aktiviert gewesen.
*** Mirko Bortolotti sah wie der sichere Sieger aus, doch beim Re-Start nach dem Safety Car hakte es. Der GRT-Pilot zu Motorsport-Magazin.com: "Als ich beim Restart aufs Gas gegangen bin, gab es plötzlich Motoraussetzer (übrigens wie auch bei Teamkollege Ineichen; d. Red.), die mich auf Platz vier zurückwarfen. In der vorletzten Runde konnte ich wenigstens noch Maro überholen und mir einen Podestplatz sichern. Schade, heute war definitiv mehr drin!"
*** Rund fünfeinhalb Stunden (!) nach dem Rennende setzte es noch weitere Strafen. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW), Arjun Maini (HRT-Mercedes) und Mikael Grenier (GruppeM-Mercedes) kassieren wegen viermaligen Überschreitens der Track-Limits Strafversetzungen um je drei Plätze im Sonntagsrennen.
*** Im Samstagsrennen kassierten neun Fahrer eine Verwarnung, weil sie mindestens dreimal die Track-Limits überschritten. Bei der vierten und jeder weiteren Verwarnung erhält der Fahrer jeweils eine Rückversetzung um drei Startpositionen im nächsten Rennen. Schon in den Trainings wurden mehr als 70 Verstöße gegen Track-Limits geahndet
*** Luca Stolz profitierte auf seinem Weg zu Platz zwei vom schnellsten Boxenstopp aller Fahrer. Der HRT-Mercedes-Pilot verbrachte nur 38,408 Sekunden in der Boxengasse. Der HRT-Mannschaft gelang es auch mit Arjun Maini (38,729 Sekunden), unter der 39er-Marke zu bleiben. Das schaffte ansonsten nur AF Corse mit Sebastien Loebs Ferrari (38,995 Sekunden)
*** Nette Geste: Luca Stolz widmete seinen Podestplatz dem Gründer und Teambesitzer von HRT, dem früheren DTM-Piloten Hubert Haupt. Der Münchner, selbst nicht in Portimao, feierte am Samstag seinen 53. Geburtstag. Stolz zu Motorsport-Magazin.com: "Insgeheim hatte ich sogar darauf gehofft, meinem Teamchef zum Geburtstag den Sieg zu schenken. Ich denke aber, dass er auch mit P2 zufrieden ist." War er, wie wir hören...
*** Nach der schwachen Porsche-Performance im Qualifying gab es Änderungen an der BoP: Die drei 911er durften je 25 Kilo ausladen. Außerdem mussten der Ferrari, der Lamborghini und der Mercedes jeweils 20 Kilogramm zuladen. Am BMW M4 GT3 und am Audi R8 LMS GT3 änderte sich sich im Vergleich zum Qualifying nichts
*** Maro Engel lag lange Zeit auf Podestkurs und auf dem Weg zum Mercedes-Dreifachsieg. Nicht nur wurde der DTM-Rückkehrer in der letzten Runde von Mirko Bortolotti kassiert, obendrein gab es eine 5-Sekunden-Zeitrafe, weil beim Boxenstopp Mechaniker seines GruppeM-Teams zu früh in der Boxengasse waren. Das warf Engel bis auf den zehnten Platz zurück
*** Während Kelvin van der Linde nach einer Aufholjagd von P17 bis auf Platz vier vorkam und Abt-Teamkollege Ricardo Feller als Sechster ebenfalls punktete, ging DTM-Rückkehrer Rene Rast nach einem Unfall mit Felipe Fraga leer aus. Der Abt-Pilot: "Leider hat beim Re-Start die rechte Reihe (im Zweier-Reihen-Start; d. Red.) ein bisschen gepennt. Ich habe das Go bekommen übers Radio und Gas gegeben. Beim Ausscheren habe ich Fraga getroffen, der nicht losgefahren war."
*** Ricardo Feller bzw. Abt Sportsline konnte sich 1.900 Euro sparen. Mit dieser Summe als Geldstrafe wurde der Schweizer am Freitag im 2. Training wegen Speeding in der Boxengasse belegt. Nach unseren Infos konnten die Äbte aber neue Daten präsentieren, die belegen, dass Feller doch nicht mit 98 km/h statt der erlaubten 60 km/h durch die Box fuhr. Die Rennleitung zog die Strafe am Samstagmorgen zurück
*** Horror-Tag für Rosberg-Audi: Dev Gore fiel schon in der vierten Runde aus, für Teamkollege Nico Müller war nach sieben Runden vorzeitig Feierabend. Und das nach dem starken Eindruck, den das Team bei den Tests und in den Trainings hinterlassen hatte. Müller geknickt nach seinem Plattfuß: "Shit happens."
*** Kurios: US-Amerikaner Gore war sogar schon vor (!) dem Start in eine Kollision verwickelt. "In der Aufwärmrunde ist mir jemand ins Auto gefahren und in der dritten Runde wurde ich zudem noch umgedreht", sagt er zu Motorsport-Magazin.com. "Ich habe keine Ahnung, wer die Übeltäter waren. Fakt ist, es gab ein Getriebeproblem, weshalb ich an die Box gekommen und später zu einem Funktionstest noch einmal raus gefahren bin. Weil sich an dem Problem nichts geändert hat, haben wir das Rennen beendet."
*** David Schumacher beendete sein erstes DTM-Rennen auf Platz 20. Der Mercedes-Winward-Pilot zählte wie einige andere Piloten auch zu den Verlierern beim ruckligen Re-Start: "Genau in dem Moment, als mein Vordermann auf die Bremse ging, hörte ich im Funk das Kommando 'green, green, green'. Da waren direkt drei Autos vorbei." Gelernt hat Schumacher noch etwas im Rennauto mit Dach: "Ich muss zu Hause öfter in die Sauna. Ich habe unterschätzt, wie heiß es in diesen Autos wird."
*** Am Samstag hatte das neue Safety Car der DTM, ein Cupra, seinen ersten Streckeneinsatz. Was kaum jemand wusste: Die Autos werden von Abt Sportsline vorbereitet. Der Rennstall aus Kempten pflegt seit längerer Zeit eine Partnerschaft mit Cupra in der Elektro-SUV-Rennserie Extreme E
*** Schon vor dem ersten Rennen wurde den Fahrern alles andere als langweilig. Am Donnerstag wechselten einige Piloten ihrem Helm gegen ein Surfbrett und nahmen am Strand von Portimao 'Unterrichtsstunden' beim bekannten Big-Wave-Surfer Sebastian Steudtner
*** Am Freitagabend nach den beiden Freien Trainings starteten haufenweise Fahrer, Teammitglieder, ITR-Mitarbeiter und Medienvertreter einen eigenen 'World Run' über die Rennstrecke. Am nächsten Wochenende folgt dann der bekannte Wings-for-Life-Lauf von Red Bull in München. Im Pace-Car, das die Läufer einfängt, sitzt die ehemalige DTM-Pilotin Sophia Flörsch
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