Für Leser von Motorsport-Magazin.com war die Nachricht keine Überraschung mehr: Der Wechsel von David Schumacher in den Werkskader des US-Autobauers Ford wurde am gestrigen Donnerstag auch offiziell bestätigt - seine genauen Aufgaben und Renneinsätze mit dem ihm bekannten HRT-Team allerdings noch nicht. Darüber hatten wir bereits am 25. Oktober 2024, zwei Tage nach der Trennung von Mercedes-AMG sowie an Schumachers 23. Geburtstag, exklusiv berichtet.

"Wir haben mit Mercedes-AMG angefangen und waren ihnen immer verbunden", sagte Ralf Schumacher an diesem Donnerstag im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Insgesamt hatten wir drei Angebote und haben uns letztendlich für das beste mit Ford und HRT entschieden. David kennt das Team, mit dem er erfolgreich im ADAC GT Masters an den Start gegangen ist, gut, und das hat bei der Entscheidungsfindung auch eine Rolle gespielt."

Für Sohnemann David sei der Wechsel zu Ford eine neue und spannende Herausforderung auf dem Weg, sich mit den besten Fahrern im GT3-Sport zu messen. Schumacher Senior: "Zudem ist der Mustang ein fast ausgereifter Sportwagen, der seine Stärken am vergangenen Wochenende mit dem Klassensieg in Daytona eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat."

Bei Mercedes-AMG hatte Schumacher den Status eines Junior-Fahrers inne. Der interne Aufstieg zum sogenannten Performance-Fahrer wurde ihm offenbar aber nicht angeboten. Also musste er sich andernorts umschauen, um sich im GT-Sport weiterzuentwickeln und damit seine eigene sportliche Karriere voranzutreiben. Der gebürtige Salzburger hatte immer wieder betont, seinen eigenen Weg gehen zu wollen.

David Schumacher 2025: Hier soll er den Ford Mustang GT3 fahren

Neben der DTM besitzt HRT-Ford auch ein Exklusiv-Recht bei Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife inklusive des 24h-Rennens sowie in der GT World Challenge. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com ist Schumacher für beide Programme vorgesehen. Eine offizielle Bestätigung soll laut Ford und HRT aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Auch Ford Performance ist offenbar von Schumachers Können überzeugt. Laut unseren Informationen aus gut informierten Ford-Kreisen habe er bei seinem allerersten Test Mitte Dezember in Portimao mit dem Ford-Werksteam und bei HRT derart gut performant, dass ihn die Verantwortlichen des US-Herstellers auch als Entwicklungs- und Testfahrer, unter anderem für die DTM, engagiert haben. Zuvor wurden die Testfahrten in Portugal sogar um einige Tage verlängert.

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David Schumacher ist jetzt offizieller Ford-Werksfahrer, Foto: HRT

David Schumacher: 24h Le Mans als langfristiges Ziel?

Die zusätzliche Aufgabe kommt überraschend und öffnet David Schumacher wohl auch weitere Türen. Nicht umsonst hat Ralf Schumacher in der Vergangenheit des Öfteren davon gesprochen, dass er sich für seinen Sohn eine längerfristige Vereinbarung mit einem Hersteller wünscht und dabei auch Aufstiegsmöglichkeiten bestehen sollen.

Damit könnte er auch an die Langstrecken-WM (WEC) gedacht haben, denn Ford Performance hat in der Nacht auf Freitag deutscher Zeit offiziell den Werkseinstieg in die WEC ab 2027 verkündet. Der US-Hersteller, der mit seinem Ford Mustang GT3 verstärkt in den europäischen Markt drängt, kehrt dabei mit einem LMDh-Prototyp auch zu den 24 Stunden von Le Mans zurück. Bei dem französischen Langstreckenklassiker hat Ford jahrelang mit Ferrari um Gesamtsiege gekämpft und deren vier (von 1966 bis 1969) in Folge mit dem legendären GT40 erzielt.

Einen Prototyp hat David Schumacher bereits erfolgreich pilotiert, als er mit seinem Vater im August vergangenen Jahres einen Gaststart im Prototype Cup Germany absolvierte und das Vater-Sohn-Duo dabei in einem Ligier-LMP3 mit fast 500 PS sogar einen Doppelsieg feierte. Bei Ford wäre Schumacher übrigens in 'deutscher Gesellschaft': Zum aktuellen Werkskader der US-Amerikaner zählen der frühere DTM-Champion Mike Rockenfeller sowie die 24h-Nürburgring-Sieger Christopher Mies und Dirk Müller.

Alle Infos zur Ford-Rückkehr nach Le Mans und die ersten Details zu diesem Projekt lest ihr jetzt in diesem Artikel: