Alexander Albon geht in diesem Jahr mit Red Bull in der DTM an den Start. Das teilte die Rennserie am Montag mit. Welches Einsatzteam und welche Marke der Energydrink-Produzent für sein neues Projekt auswählen wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden. Die DTM setzt 2021 erstmals auf ein GT3-Reglement.
Der 24-Jährige bestritt 2020 seine erste volle Saison für Red Bull in der Formel 1. Er fuhr zwei Podestergebnisse ein, sah gegen seinen Teamkollegen Max Verstappen aber blass aus. Er holte weniger als die Hälfte der Punkte, die der Niederländer einfuhr. Die Folge: Nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi wurde Sergio Perez als Albons Nachfolger vorgestellt.
Da der Thailänder dem Team weiterhin als Test- und Ersatzfahrer zur Verfügung steht, wird er nicht die volle DTM-Saison bestreiten. Er soll bei den Rennen zum Einsatz kommen, die sich nicht mit seinen Verpflichtungen in der Formel 1 überschneiden. Wer in diesem Fall der Ersatzfahrer sein wird, ist bislang noch nicht bekannt. Das zweite Fahrzeug soll Liam Lawson steuern. Der Neuseeländer aus dem Red-Bull-Junior-Team ging in den vergangenen beiden Jahren in der Formel 3 an den Start.
Die Verpflichtung eines Formel-1-Piloten ist genau das, was DTM-Chef Gerhard Berger vorschwebt. Der Österreicher sprach sich stets dafür aus, dass das Teilnehmerfeld ausschließlich aus Profirennfahrern bestehen soll.
"Formel-1-Piloten wie Alex Albon, DTM-Stars wie der dreimalige Champion René Rast, Profis aus der GT-Szene und junge Talente wie Liam Lawson - das ist eine hochkarätige Fahrer-Mischung, wie ich sie mir für die DTM-Saison 2021 wünsche", sagt Berger. "Dazu passt, dass sich auch Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button mit seinem Team bereits in die DTM eingeschrieben hat. Alex Albon ist ein junger, ehrgeiziger Rennfahrer und eine hervorragende Bereicherung für die DTM. Er wird die internationale Bedeutung der DTM weiter stärken."
Red Bull war langjähriger Sponsor
Dr. Helmut Marko, Motorsportberater von Red Bull, findet: "Eine hochkarätig besetzte DTM mit GT3-Sportwagen ist eine interessante Plattform und eine echte Herausforderung auch für erfolgreiche Rennfahrer wie Alex Albon, ebenso für unseren Red Bull-Junior Liam Lawson."
Das Teilnehmerfeld der DTM füllt sich damit weiter. Fünf Teams haben bereits ihre Teilnahme angekündigt. Hinzu kommt das Red-Bull-Programm mit einem noch zu benennenden Rennstall. Auf der Website der DTM wurde Gerhard Berger kürzlich wie folgt zitiert: "Mein großes Ziel sind 20 Fahrzeuge mit mindestens fünf Marken, starke Fahrer und ein Meisterschaftskampf bis zum letzten Rennen."
Die DTM ist für Red Bull keine neue Plattform. Jahrelang trat das Unternehmen als Sponsor von Audi auf. So feierte Mattias Ekström seine beiden Titel in den Jahren 2004 und 2007 in Autos mit rotem Bullen. Später wurde das Sponsoring auf BMW-Fahrzeuge ausgeweitet. Auch Marco Wittmann gewann 2016 einen Titel mit Red-Bull-Unterstützung. Ende 2017 zog sich Red Bull aus der DTM zurück. Marko kritisierte damals: "Ich will keinem DTM-Fahrer zu nahe treten, aber auf der Straße erkennt sie doch kein Mensch. Das ist wahrscheinlich auch ein Fehler der Hersteller, die mehr Wert auf ihre Markenpolitik legen, obwohl der Zuschauer den Fahrer als Hero sehen will."
Trotz dieser Ausgangslage zeigte er sich offen über eine mögliche Rückkehr. Die Gerüchte um ein Sponsoring beim Aston-Martin-Lizenznehmer R Motorsport bewahrheiteten sich damals nicht. Das Projekt wurde 2019 nach einer Saison wieder eingestampft.
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