BMW-Werksfahrer Max Hesse hat sich die Pole Position im Top-Qualifying zur 52. Auflage der 24h Nürburgring 2024 gesichert. Der 22-Jährige bescherte sich und seinen Teamkollegen Charles Weerts und Dan Harper im #72 BMW M4 GT3 den ersten Startplatz für den Eifel-Klassiker (Rennstart am Samstag um 16:00 Uhr, live im Free-TV auf RTL-Nitro und im Liveticker von Motorsport-Magazin.com).

17 Autos gingen am Freitagabend im abschließenden Q2 des Top-Qualifyings an den Start und hatten zwei fliegende Runden zur Verfügung, um eine schnelle Zeit zu setzen. Hesse gelang das auf freier Bahn und bei durchgängig trockenen Bedingungen am besten: Der Wernauer benötigte 8:10.992 Minuten für seine beste Runde auf der über 25 Kilometer langen Kombination aus GP-Strecke und Nordschleife.

Manthey-Porsche komplettiert Startreihe eins

Hesse war der einzige Fahrer, der die 8:11er-Marke mit seiner ersten schnellen Runde knacken konnte. Der #72 BMW des früheren DTM-Teams RMG präsentiert sich seit dem 1. Qualifying am Donnerstag durchweg stark und führte das Klassement durchgängig an. Für BMW war es die 16. Pole Position beim 24h-Rennen Nürburgring - einsamer Rekord des Münchner Autobauers.

Hinter Hesse sicherte sich Laurens Vanthoor im #911 Manthey-Porsche (L. Vanthoor/Preining/Estre/Güven) den zweiten Startplatz. Der erfahrene Porsche-Werksfahrer erzielte seine persönliche Bestzeit in 8:11.398 Minuten - 0,406 Sekunden Rückstand auf den jungen Pole-Setter. Manthey ist mit sieben Gesamtsiegen der Rekordgewinner am Ring.

DTM-Teamkollegen auf Startplätzen drei und vier bei 24h Nürburgring

Auf den Plätzen drei und vier landeten zwei Fahrer, die in der DTM bei Abt Sportsline als Teamkollegen antreten: Ricardo Feller im #16 Scherer-Audi (Stippler/Mies/Feller/Marschall) und Kelvin van der Linde, der am Ring einen Lamborghini Huracan GT3 Evo2 der Äbte zusammen mit Marco Mapelli sowie Jordan Pepper pilotiert.

Mit BMW, Porsche, Audi und Lamborghini fanden sich vier der sieben in der SP9-Klasse vertretenen Marken in den Top-4 der Startaufstellung fürs 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Nordschleifen-Veteran Christopher Haase führte den zweiten Scherer-Audi mit der Startnummer #15 (Vervisch/Haase/Winkelhock/Feller) zu Platz fünf. Eine starke Teamleistung der Scherer-Truppe, die sich von der ausbleibenden Werksunterstützung seitens Audi Sport nicht beirren lässt.

Frikadelli-Ferrari auf Platz sechs in 24h-Startaufstellung

Die Titelverteidiger, der #1 Frikadelli-Ferrari (Laser/Keilwitz/Ludwig/Varrone), greift von P6 nach seinem zweiten Sieg in Folge. Neuzugang Daniel Keilwitz saß am Steuer der 'Bella 2.0' und hatte 1,1 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit. Reichlich Action erlebte Augusto Farfus, der den #99 Rowe-BMW (Frijns/S. van der Linde/D. Vanthoor/Farfus) auf den siebten Platz stellte. Kurios: Farfus bestritt zuvor das Q1 auf dem Schwester-BMW (P9). Der Brasilianer ist als Doppelstarter genannt, womit dieser Trick tatsächlich erlaubt ist.

Die Plätze acht, neun und zehn der Startaufstellung komplettierten der #130 GetSpeed-Mercedes (Engel/Gounon/Schiller/Christodoulou), der #4 HRT-Mercedes (Stolz/Götz/Juncadella/Maini) und der #33 Falken-Porsche (Andlauer/Bachler/Müller/Picariello) mit Quali-Fahrer Klaus Bachler.

Wegen Motorwechsel: Glickenhaus verzichtet auf Top-Qualifying

Der Fan-Liebling Glickenhaus verzichtete unterdessen auf den Start im Top-Qualifying. Franck Mailleux hatte den hellblauen Prototypen im 3. Qualifying am Nachmittag sogar auf den zweiten Platz gestellt. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings schon klar, dass die US-Truppe einen Motorwechsel für das morgige Rennen vornehmen würde.

Das Aggregat wurde zwischenzeitlich nach Turin zum Motorenbauer geschickt und kam rechtzeitig zurück in der Eifel an. Um den Mechanikern eine Nachtschicht zu ersparen, verzichtete Glickenhaus aufs Qualifying und begann stattdessen lieber mit dem Motorentausch. Somit nimmt Glickenhaus das Rennen vom Ende der SP9/SPX-Startgruppe auf.

Top-Qualifying 1: Varrone verblüfft Frikadelli-Boss

Zwölf Autos hatten sich bereits über die 24h-Qualifiers und NLS-Resultate aus den vergangenen Wochen einen Platz im Q2 des Top-Qualifyings gesichert. Kurz zuvor im Top-Qualifying 1 hatten 14 weitere GT3-Autos die Gelegenheit, sich einen der noch fünf freien Plätze im Top-Quali 2 zu sichern. Das gelang nach je zwei schnellen Runden Nicolas Varrone im Frikadelli-Ferrari, Sheldon van der Linde im #99 Rowe-BMW, Dan Harper im #72 RMG-BMW, Maro Engel im #130 GetSpeed-Mercedes und Arjun Maini im #3 HRT-Mercedes. Diesen Fahrern war es nicht erlaubt, im gleichen Auto das Q2 zu bestreiten.

Frikadelli-Teamchef Klaus Abbelen war regelrecht begeistert von Neuzugang Varrone, der über wenig Erfahrung auf der Nordschleife verfügt: "Irre, was der hier abliefert! Der Junge ist so unbedarft. Der ist 21 und fährt hier allen um die Ohren, die hier schon seit Jahren fahren. Der hat echt was drauf, ich bin richtg stolz!"