Mercedes enteilt dem Feld. Dahinter ist es jedoch spannend. Williams und Ferrari sind nahezu gleichauf. Red Bull, Toro Rosso und Lotus sind nur knapp dahinter und haben gute Chancen durch ein gutes Rennen auch um den letzten Platz auf dem Podium zu kämpfen. McLaren hängt in Melbourne noch hinterher.

Mercedes

Mercedes dominierte das Rennen, Foto: Sutton
Mercedes dominierte das Rennen, Foto: Sutton

Sonntag: Das Rennen verlief für Mercedes ereignisarm, aber absolut erfolgreich. Von Beginn an setzten sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg vom Feld ab und fuhren einem souveränen Doppelsieg entgegen. Zwischen den beiden Piloten entstand auch kein Zweikampf, da der Brite das Rennen problemlos kontrollieren konnte. Mit diesem Ergebnis knüpft Mercedes an den Erfolg des vergangenen Jahres an und ist Favorit auf den Titel.

Samstag: Für Mercedes sieht es schon vor dem Rennen richtig gut aus. Mit Leichtigkeit sicherten sich die Silberpfeile die erste Startreihe. Im dritten Qualifikationsabschnitt brach Rosberg seinen ersten Versuch ab und verpatzte den zweiten. Trotzdem reichte es zum zweiten Startplatz hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, der sich in sämtlichen Sessions am Samstag in einer starken Form präsentierte.
Qualifying-Duell - Rosberg vs. Hamilton: 0:1

Freitag: Auch beim Saisonauftakt 2015 scheint Mercedes in einer eigenen Liga zu fahren. Sowohl im ersten als auch im zweiten Training belegten Lewis Hamilton und Nico Rosberg die ersten beiden Positionen. Dabei hatte der Deutsche in beiden Sessions die Nase vorn. Auch in den Longruns waren die Silberpfeile schneller als die Konkurrenz. Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wie groß der Vorsprung wirklich ist.

Ferrari

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Sonntag: Sebastian Vettel eröffnet die Ferrari-Saison mit einer Podestplatzierung. Zu Beginn des Rennens hing der Heppenheimer hinter Felipe Massa fest, konnte sich jedoch durch starke Rundenzeit vor einem späteren Stopp vor den Williams-Piloten schieben. Danach gab er die dritte Position nicht mehr her. Kimi Räikkönen hatte ein enttäuschendes Rennen. Beim Start wurde der Finne in eine Kollision verwickelt. Sein erster Boxenstopp war schon schlecht, doch dabei verlor er nur Zeit. Beim zweiten Reifenwechsel wurde ein Reifen nicht richtig angezogen und er musste den SF-15T abstellen.

Samstag: Ferrari lieferte sich in der Qualifikation ein interessantes Duell mit Williams um die Position als bester Mercedes-Verfolger. In Q1 und Q2 waren die Fahrer der Scuderia noch überlegen, doch im letzten Abschnitt mussten sich Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen Felipe Massa geschlagen geben. Räikkönen ärgerte sich besonders über seinen Fahrfehler: "In meiner schnellen Runde habe ich im ersten Sektor einige Fehler gemacht. Platz drei wäre drin gewesen."
Qualifying-Duell - Vettel vs. Räikkönen: 1:0

Freitag: Ferrari hat sich am Freitag als zweite Kraft etabliert. Ob Williams kontern kann bleibt abzuwarten. Sebastien Vettel war im zweiten Training der einzige, der weniger als eine Sekunde Rückstand auf das Mercedes-Duo hatte. Kimi Räikkönen fehlten jeweils ungefähr vier Zehntelsekunden auf den Heppenheimer. Dennoch ist die Scuderia hochzufrieden.

Williams

Bottas musste sich das Rennen anschauen, Foto: Sutton
Bottas musste sich das Rennen anschauen, Foto: Sutton

Sonntag: Williams musste den ersten Rückschlag schon vor dem Rennen hinnehmen, denn Valtteri Bottas bekam keine ärztliche Freigabe für das Rennen, sodass nur Felipe Massa für den Rennstall aus Grove an den Start gehen durfte. Der Brasilianer konnte im Verlauf des Rennens seine dritte Startposition nicht verteidigen und musste sich am Ende mit dem vierten Rang zufrieden geben. Hauptgrund dafür war ein früher Boxenstopp, nach dem er hinter Daniel Ricciardo fest hing und seine frischen Reifen nicht nutzten konnte.

Samstag: Bis zur Qualifikation fand Williams noch einiges an Pace und konnte mit Ferrari um die Position hinter Mercedes kämpen. Valtteri Bottas, der das ganze Wochenende schneller als sein Teamkollege war, kämpfte ab dem zweiten Qualifikationsabschnitt mit Rückenschmerzen und fuhr dennoch den sechsten Startplatz ein. Felipe Massa schlug indes beide Ferrari und sicherte sich die dritte Startposition.
Qualifying-Duell - Massa vs. Bottas: 1:0

Freitag: Das Ziel, schnellster Mercedes-Verfolger zu sein, hat Williams zumindest am ersten Tag des Rennwochenendes verpasst. Stattdessen gab es ein Wasserleck bei Felipe Massa, der deshalb das zweite Training von der Boxenmauer verfolgen musste. Wichtig wird jedoch erst das Rennen und da waren Massa und Valtteri Bottas im letzten Jahr zumeist stärker als auf eine Runde.

Sauber

Nasr zeigte eine großartige Leistung in Melbourne, Foto: Sutton
Nasr zeigte eine großartige Leistung in Melbourne, Foto: Sutton

Sonntag: Nachdem in den letzten Tagen die sportlichen Ergebnisse überschattet wurden, sollte der Ausgang des Rennens für Sauber ein wahrer Befreiungsschlag sein. Nach einer punktlosen Saison 2014 sammelte Sauber schon in Australien 14 Zähler. Das lag an einer fantastischen Leistung von Felipe Nasr, der das Rennen in Melbourne auf dem fünften Rang beendete. Auch Marcus Ericsson bewies eine gute Pace trotz ein paar kleiner Fehler. Für den Schweden endete das Rennen auf Position acht.

Samstag: Felipe Nasr überraschte in der Qualifikation. Nur um eine Zehntelsekunde verpasste der Brasilianer den Einzug in den dritten Qualifikationsabschnitt. Nachdem Sauber in den letzten Tagen nur für den Rechtsstreit mit Giedo van der Garde in den Medien war, wäre dieses sportliche Highlight eine Erleichterung gewesen. Sein Teamkollege schied hingegen bereits im ersten Qualifikationsabschnitt aus und wird von Rang 16 ins Rennen gehen.
Qualifying-Duell - Nasr vs. Ericsson 1:0

Freitag: Für das Team aus Hinwil begann das Rennwochenende erst mit dem zweiten Training. Die sportlichen Leistungen werden jedoch weiter vom Rechtsstreit mit Giedo van der Garde überschattet. Das liegt aber auch daran, dass sportlich nicht so viel ging, wie nach der Bestzeit bei den Vorsaisontests zu erwarten war. Felipe Nasr belegte als besserer Sauber den elften Rang bei 16 Piloten, die eine Runde absolvierten.

Red Bull

Für Kvyat endete das Rennen auf dem Weg in die Startaufstellung, Foto: Sutton
Für Kvyat endete das Rennen auf dem Weg in die Startaufstellung, Foto: Sutton

Sonntag: Red Bull kann nicht zufrieden sein, denn das größte Problem gab es bereits vor dem Start, als am RB11 von Daniil Kvyat das Getriebe den Geist aufgab. Der junge Russe sein erstes Rennen für Red Bull nicht einmal beginnen. Daniel Ricciardo fuhr indes ein ereignisreiches Rennen im Kampf gegen Felipe Nasr und auch Kimi Räikkönen. Gegen den Sauber-Piloten fand der Australier bei seinem Heimrennen jedoch kein Mittel und so beendete er das Rennen auf dem sechsten Platz.

Samstag: Bei Red Bull lief es auch am Samstag nicht wie geplant. Daniil Kvyat konnte nach Reparaturarbeiten erst im letzten Moment die Box verlassen um sich für den zweiten Abschnitt zu qualifizieren. Dies schaffte er, doch im zweiten Abschnitt konnte er nicht genug zulegen, um die Top-Ten zu erreichen. Daniel Ricciardo zeigte hingegen eine solide Leistung und sicherte sich den siebten Startplatz.
Qualifyingduell - Kvyat vs. Ricciardo: 0:1

Freitag: Auch Red Bull startete mit Problemen in die Saison 2015. Nach nur 50 Kilometern im Einsatz ging bereits das erste Renault-Aggregat in Daniel Ricciardos Boliden kaputt. Umso besser lief es für Daniil Kvyat, der im zweiten Training den sechsten Platz belegte.

Force India

Nach einem enttäuschenden Qualifikationsergebnis fuhren beide Force India in die Punkte, Foto: Sutton
Nach einem enttäuschenden Qualifikationsergebnis fuhren beide Force India in die Punkte, Foto: Sutton

Sonntag: Im Rennen überzeugte Force India. Von den Startplätzen 13 und 14 ging es, auch begünstigt durch Ausfälle der Konkurrenz, bis auf die Positionen sieben und zehn nach vorn. Dennoch lief nicht alles nach Plan. Sergio Perez musste wegen eines Überholmanövers in der Safety-Car-Phase zwei Positionen aufgeben und hatte Mühe sich davon zu erholen. Nico Hülkenberg, der, anders als sein mexikanischer Teamkollege, mit weichen Reifen gestartet war, nutzte seine Möglichkeiten besser aus und kam gut 30 Sekunden vor Perez ins Ziel.

Samstag: Force India hatte sich für den Saisonstart sicherlich mehr erhofft als die Startpositionen 14 und 15. Doch mehr war für Nico Hülkenberg und Sergio Perez nicht drin. Immerhin dürfen sich die Teamkollegen auf einen spannenden Zweikampf im Rennen freuen. Ihre besten Runden in der Qualifikation unterschieden sich nur um eine Tausendstelsekunde.
Qualifying-Duell - Hülkenberg vs. Perez: 1:0

Freitag: Die Zuverlässigkeit war auch in den beiden Trainingssitzungen optimal, doch bei den Zeiten ist noch Luft nach oben. Ein zehnter Platz von Nico Hülkenberg im zweiten Training war das Maximum für Force India am Freitag. Der Abstand bis zu Platz sechs ist zwar relativ gering, doch vier Zehntel wollen in der Königsklasse erst einmal aufgeholt werden. Sergio Perez fehlte am Ende des Tages eine halbe Sekunde auf seinen Teamkollegen

Toro Rosso

Verstappen musste nach einem Motorschaden aufgeben, Foto: Sutton
Verstappen musste nach einem Motorschaden aufgeben, Foto: Sutton

Sonntag: Toro Rosso hat nach dem Saisonauftakt gemischte Gefühle. Sowohl Carlos Sainz Jr. als auch Max Verstappen zeigte gute Leistungen. Besonders Verstappen konnte im ersten Teil des Rennens durch eine starke Leistung überzeugen, bis er seinen Boliden dann wegen eines Motorschadens abstellen musste. Sainz konnte seine Qualifikationsleistung nicht bestätigen, holte auf dem neunten Rang aber immerhin zwei Zähler für die Meisterschaft.

Samstag: Max Verstappen konnte auch am Qualifikationstag wenig gegen seinen älteren Teamkollegen ausrichten. Trotz bester Bemühungen fehlten dem Niederländer im entscheidenen zweiten Qualifikationsabschnitt zweieinhalb Zehntelsekunden auf Carlos Sainz Jr., was den Unterschied zwischen Platz zwölf und Rang acht ausmachte. Insgesamt war die Leistung der Scuderia sehr gut, denn das Team fährt auf einem Niveau mit dem Schwesterteam Red Bull.
Qualifying-Duell - Sainz vs. Verstappen: 1:0

Freitag: Carlos Sainz Jr. war am Freitag der bessere Toro Rosso-Pilot. mit den Plätzen fünf und sieben zeigte er eine vielversprechende Leistung. Im zweiten Training fehlte auf das große Schwesterteam Red Bull nicht einmal eine Zehntelsekunde. Training eins beendete Max Verstappen direkt hinter seinem Teamkollegen, doch in der zweiten Sitzung kam der Niederländer wegen Problemen mit der Batterie auf nur sechs Runden.

McLaren-Honda

Button verpasste knapp den letzten Punkt, Foto: Sutton
Button verpasste knapp den letzten Punkt, Foto: Sutton

Sonntag: Für Kevin Magnussen endete das Rennen, bevor es überhaupt begonnen hatte. Auf dem Weg in die Startaufstellung musste der Däne seinen Boliden bereits abstellen. Jenson Button freute sich zumindest das Ziel erreicht zu haben. Ärgerlich war jedoch, dass er als einziger Pilot im Ziel keine Punkte bekam.

Samstag: Für McLaren-Honda war der einzige positive Fakt nach der Qualifikation, dass sie die 107% Regel erfüllt haben. Auf den letzten beiden Positionen fehlten Jenson Button und Kevin Magnussen über eine Sekunde auf den Einzug in den zweiten Qualifikationsabschnitt. Zu Gute halten muss man dem Team aus Woking, dass der Motor in einer konservativen Einstellung ist, damit er bis zum Rennende hält. Ob das jedoch die richtige Herangehensweise sein sollte, ist fraglich.
Qualifying-Duell - Button vs. Magnussen 1:0

Freitag: Bei McLaren lief es am Trainingsfreitag in Melbourne nach wie vor nicht gut. Im ersten Training absolvierten Jenson Button und Kevin Magnussen zusammen lediglich 13 Umläufe. In Sitzung zwei lief es für Button zumindest ein wenig besser, aber nach 21 Runden war erneut Schluss. Für Magnussen war nach vier Runden Feierabend angesagt, nachdem er seinen McLaren in Kurve sechs in die Wand gesetzt hatte.

Lotus

Maldonados Rennen endete am Ausgang der ersten Kurve, Foto: Sutton
Maldonados Rennen endete am Ausgang der ersten Kurve, Foto: Sutton

Sonntag: Nach einer erfreulichen Qualifikationsleistung war der Renntag für Lotus bereits nach der ersten Runde vorbei. Schon beim Start manifestierte sich ein Problem am E23 von Romain Grosjean, wegen dem er schon vor Kurve eins auf den letzten Platz zurückfiel. Am Ende der Runde kam der Franzose nur noch zum Abstellen in die Box. Für Pastor Maldonado wurde nicht die Technik zum Verhängnis. In der ersten Kurve wurde er von einem ausweichenden Sauber erwischt und konnte den Wagen vor der Wand nicht mehr abfangen.

Samstag: Lotus darf nach einer kräftezehrenden Saison 2014 endlich wieder aufatmen. In der Qualifikation zum Saisonauftakt der Formel 1 bestätigte das Team aus Enstone die guten Leistungen aus den Trainingssitzungen und kam mit beiden Boliden in die Top-Ten. Damit stehen die Chancen auf Punkte schon einmal gut.
Qualifying-Duell - Grosjean vs. Maldonado: 1:0

Freitag: Für Lotus sieht es nach Wechsel zu Mercedes-Motoren gleich besser aus, wenngleich Romain Grosjean wegen eines technischen Problems das erste Training aussetzen musste. Dafür fuhr der Franzose im zweiten Training auf Anhieb in die Top-Ten. Maldonado sortierte sich in beiden Sessions in den schnellsten zehn Zeiten ein. Ein vielversprechender Start für das Team aus Enstone.

Manor

Manor war das ganze Wochenende verdammt zum Zuschauen, Foto: Sutton
Manor war das ganze Wochenende verdammt zum Zuschauen, Foto: Sutton

Sonntag: Ohne Starterlaubnis gibt es kein Rennen. Das ist für Manor besonders schade, da das Team in wenigen Wochen eine enorme Aufgabe bewältigt hat. Das Team ist jedoch optimistisch, dass der Start in Malaysia möglich ist.

Samstag: Auch am Samstag kamen die beiden Manor-Boliden nicht in Fahrt. Damit steht bereits fest, dass Manor am Rennen nicht teilnehmen wird. Probleme mit der Motorsoftware waren nur die Spitze des Eisberges. Dabei war Manor so nah dran. Innerhalb kürzester Zeit fertigte das Team ein Interimsauto, bestand die Crashtests und die technischen Abnahmen, um dann an der letzten Hürde zu scheitern.
Qualifying-Duell - Stevens vs. Merhi: 0:0

Freitag: Schon vor dem ersten Training gab es Gerüchte, dass Manor doch nicht teilnehmen kann, obwohl das Team inklusive Boliden in Melbourne ist. Offiziell sind es technische Probleme, die das Team daran hinderten am ersten und zweiten Training teilzunehmen. Wenn auch am Samstag kein Manor auf die Strecke fährt, werden am Sonntag nur 18 Boliden starten.