Lewis Hamilton heißt der erste Sieger der Saison 2015. Mit 1,3 Sekunden Vorsprung setzte sich der Weltmeister des Vorjahres gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg durch. Mit seinem 34. Karrieresieg übernahm der zweifache Weltmeister auch erneut die Führung in der Weltmeisterschaft.

Von der Pole Position aus ging Hamilton sofort in Führung und gab sie zwischenzeitlich nur kurz nach einem Boxenstopp ab. "Es ist einfach toll, wieder hier zu sein", strahlte der Weltmeister nach seinem Auftaktsieg. "Ich versuchte wirklich, das Benzin und die Reifen im Griff zu behalten, allerdings kannte ich die Limits nicht und wusste daher nicht, wie lange sie halten würden."

Leicht wurde ihm der Sieg von Teamkollege Rosberg allerdings nicht gemacht. Immer wieder holte der Deutsche auf, schaffte es aber nicht, in Hamiltons DRS-Bereich zu gelangen. "Nico war während des Rennens sehr schnell", gab Hamilton zu. "Aber sobald du mal einen Vorsprung von zwei Sekunden erreicht hast, macht es keinen Sinn mehr, noch mehr herauszuholen. Als Nico schließlich zulegte, war ich in der Lage zu reagieren."

Lewis Hamilton führt die Fahrerweltmeisterschaft an, Foto: Sutton
Lewis Hamilton führt die Fahrerweltmeisterschaft an, Foto: Sutton

Mit seinem zweiten Sieg in Melbourne zieht Hamilton mit David Coulthard und Kimi Räikkönen gleich, die ebenfalls zwei Erfolge im Albert Park feierten. Unangefochten an der Spitze bleibt aber Michael Schumacher mit vier Siegen - Jenson Button folgt dahinter mit drei ersten Plätzen.

Einfach nur perfekt

Mercedes-Vorstandsvorsitzender Niki Lauda konnte nach dem Rennen nur noch seine Kappe ziehen. "Lewis war einfach perfekt - besser geht es nicht", lobte er den Briten. Rosberg hätte ebenfalls alles gegeben, aber es hätte dennoch nicht gereicht. "Lewis hatte einen perfekten Start und ist besser weggekommen. Von diesem Moment an hat er alles kontrolliert."

Laudas Lob galt neben den Fahrern auch dem gesamten Team. Jeder Boxenstopp sei perfekt verlaufen und alles wurde richtig gemacht. "Es sah so aus, als hätten die anderen nie trainiert, denn sie hatten alle Probleme", gab es einen kleinen Seitenhieb in Richtung Konkurrenz. "Das zeigt auch, dass wir in allen Bereichen top funktionieren. Dickes Lob an das Team." Dieser Lobrede konnte sich Motorsportchef Toto Wolff nur anschließen. "Das war ein fehlerfreies Rennen und das Auto hatte nicht die geringsten Mängel", strahlte der Österreicher.

Lewis Hamilton führt erneut in der Weltmeisterschaft, Foto: Sutton
Lewis Hamilton führt erneut in der Weltmeisterschaft, Foto: Sutton

Füße auf dem Boden lassen

Mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung waren die beiden Silberpfeile in ihrer eigenen Welt. "Im Moment sind keine Gegner in Sicht, bezogen auf die reine Performance des Autos. Wir waren in einer eigenen Klasse", fuhr Wolff fort. Gleichzeitig warnte der Motorsportchef aber vor zu viel Optimismus. "Wir müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben, schließlich war das das erste von 20 Rennen."

Besonders vor Ferrari will sich Mercedes in Acht nehmen. Laut Wolff sei der Scuderia der größte Sprung gelungen. Ins gleiche Horn blies auch Lauda, der zur Bescheidenheit aufrief. "Wir müssen jetzt dabei bleiben und dürfen uns nicht ausruhen, sonst kriegen wir schnell Probleme."