Nach dem turbulenten Wochenende bisher, konnte Sauber mit den beiden Stammpiloten Marcus Ericsson und Felipe Nasr ins Qualifying gehen. Das Team einigte sich nach den juristischen Querelen mit Giedo van der Garde, dass der Niederländer nicht in Australien startet. Die Qualifikation selbst verlief für das Team zweigeteilt. Während Ericsson bereits nach Q1 die Segel streichen musste, verpasste Nasr nur ganz knapp den Einzug in Q3.

Der Schwede war nicht zufrieden mit seiner Leistung. "Ich bin ein wenig enttäuscht über den 16. Platz, und als Team können wir mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein", sagte Ericsson. Besonders der Unterschied von gestern zum heutigen Qualifying war für Ericsson nicht zu begreifen. "Ich hatte gestern ein gutes Gefühl im Auto, aber heute ist es mir nicht gelungen, das richtige Vertrauen ins Fahrzeug zu finden. Insbesondere in den Bremszonen hatte ich gewisse Schwierigkeiten", erklärte Ericsson.

Marcus Ericsson kam mit den veränderten Bedingungen am Samstag nicht zurecht, Foto: Sutton
Marcus Ericsson kam mit den veränderten Bedingungen am Samstag nicht zurecht, Foto: Sutton

"Wir müssen über Nacht die Daten auswerten und die Änderungen am Auto von gestern auf heute analysieren, um daraus Erkenntnisse zu ziehen und morgen im Rennen angreifen zu können", gab sich der Schwede kämpferisch.

Giampaolo Dall'Ara, Saubers leitender Ingenieur an der Strecke, sah einen Hauptgrund für die Leistung in Q1 ebenfalls in den Bedingungen. "Das dritte freie Training erlaubte es uns, einen Teil der verlorenen Zeit von gestern gutzumachen. So konnten wir an der Balance arbeiten. Doch dann wurden beide Piloten von den veränderten Wetterbedingungen überrascht, so dass die Performance im Q1 nicht unseren Erwartungen entsprach", erläuterte Dall'Ara.

Ganz anders war die Stimmungslage bei Teamkollege Felipe Nasr. "Wir können uns als Team sehr darüber freuen, dass wir es beinahe ins Q3 des Zeittrainings geschafft haben", sagte Nasr, der am Ende auf Rang 11 landete. Der Rookie fährt zum ersten Mal in Australien. Entsprechend schwierig war die Situation mit van der Garde für ihn, denn mit dem ersten Training am Freitag fehlten ihm gleichzeitig wertvolle Kilometer. Auch die Arbeit am Auto wurde dadurch erschwert.

"Insgesamt bin ich aber zufrieden mit dem Ergebnis und freue mich nun auf das Rennen. Morgen bestreite ich meinen ersten Formel-1-Grand-Prix; es ist ein wichtiger Tag, an dem wir in die Punkte fahren wollen", formulierte der Brasilianer die Zielsetzung für das Rennen.

Zufrieden war auch Teamchefin Monisha Kaltenborn. Nach der Kritik der letzten Tage war das gute Ergebnis eine gelungene Abwechslung für die Österreicherin. "Ein starkes erstes Qualifying für das Team. Es freut uns, dass wir die positiven Eindrücke der Wintertests bestätigen konnten", so Kaltenborn. "Es ist auch schön, das Auto wieder etwas weiter vorne zu sehen. Das gibt der Mannschaft zusätzliche Motivation. Wir gehen mit guten Aussichten auf ein positives Ergebnis ins morgige Rennen."