Peugeot hat sich die Bestzeit im 3. Freien Training beim WEC-Saisonfinale in Bahrain gesichert. Jean-Eric Vergne führte den #93 Peugeot 9X8 (Vergne, Jensen, Nico Müller) in der einstündigen Session am Freitagmittag an die Spitze der Zeitenliste. Der frühere Formel-1-Fahrer und zweifache Formel-E-Champion benötigte 1:49.443 Minuten für seine beste Runde auf dem Bahrain International Circuit.

Neben Vergne gelang es nur Yifei Ye im #83 AF Corse Ferrari (Kubica, Shwartzman, Ye), die 1:50er-Marke zu knacken. Die Aussagekraft der Rundenzeiten hält sich jedoch in Grenzen, nachdem einige Teams im Training am Donnerstagabend bereits 1:48er-Rundenzeiten gefahren waren. Das 3. Training markierte die letzte Gelegenheit, sich auf das heutige Qualifying (14:00 Uhr) sowie das 8-Stunden-Rennen am Samstag (ab 12:00 Uhr im Free-TV auf Eurosport 1 und im Sport1.de-Livestream) vorzubereiten.

Titelanwärter-Ferrari lange in der Box

Das Training musste nach 40 Minuten wegen herumliegender Teile auf der Strecke mit einer Full-Course-Yellow-Phase unterbrochen werden. Ansonsten ging die Session größtenteils glatt über die Bühne. Stressig war es nur in der Garage des #50 Ferrari 499 P (Fuoco, Molina, Nielsen): Am roten Prototypen, dessen Fahrer noch theoretische Chancen auf den WM-Titel haben, wurde lange Zeit eifrig geschraubt. Der Ferrari legte nur 7 Runden zurück, während alle anderen Teams Runden im zweistelligen Bereich abspulten.

Die Positionen im Klassement waren frühzeitig bezogen, bevor sich die Teams und Fahrer auf Long Runs konzentrierten. In Bahrain steht ganz klar der hohe Reifenverschleiß im Fokus des Geschehens. Michelin hat Medium- und Hard-Mischungen für das letzte Rennen des Jahres nominiert und bezeichnet den Asphalt von Bahrain als größte Herausforderung. Die Teams probierten im Training unterschiedliche Reifenkombinationen aus, teilweise mit Hards an der Front und Mediums auf der Hinterachse.

Hinter dem #93 Peugeot, auf dem Nico Müller sein letztes Rennen bestreitet, und dem #83 Ferrari, auf dem Robert Shwartzman 2025 durch Phil Hanson ersetzt wird, reihte sich der #63 Lamborghini SC63 (Bortolotti, Kvyat, Mortara)an dritter Stelle ein. Ex-F1-Fahrer Daniil Kvyat hatte bereits mehr als eine halbe Sekunde Rückstand, während der frischgebackene DTM-Champion Mirko Bortolotti nicht zum Fahren kam. Der zweite Peugeot (Vandoorne, Di Resta, Duval), der im 1. Training die Bestzeit erzielt hatte, folgte auf Platz vier.

Mick Schumacher führt Alpine in Top-5

Die Positionen fünf und sechs gingen an die beiden Alpine A424, wobei die Startnummer #36 (Mick Schumacher, Milesi, Vaxiviere) die Nase vorne hatte. Mick Schumacher benötigte als schnellster Alpine-Fahrer 1:50.612 Minuten für seinen besten Umlauf - 1,169 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Vergne. Auf der #36 gibt der schnelle Franzose Charles Milesi sein Debüt anstelle des zurückgetretenen Nicolas Lapierre. Für #35-Stammfahrer Milesi springt Ersatzmann Jules Gounon auf dem Schwesterauto (Habsburg, Gounon, Chatin) ein.

Die Top-10 auf den Plätzen sieben bis zehn komplettierten der problembehaftete #50 Ferrari (Fuoco, Molina, Nielsen), das #51 Schwesterauto (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) sowie die beiden Jota-Kunden-Porsche #12 (Stevens, Ilott, Nato) und #38 (Rasmussen, Hanson, Button). Der britische Rennstall Jota bestreitet sein letztes Rennwochenende mit Porsche vor dem Wechsel zu Cadillac als neues Werksteam.

Die WM-Spitzenreiter Andre Lotterer, Kevin Estre und Laurens Vanthoor im #6 Porsche ordneten sich auf P12 zwischen den beiden Toyota GR010 Hybrid ein. Lotterer/Estre/Vanthoor führen die WM-Tabelle mit 35 Punkten bei noch 39 zu vergebenen Zählern an. Lotterer steht vor seinem letzten WEC-Rennen mit Porsche, der dreifache Le-Mans-Sieger zählt 2025 nicht mehr zum Werksaufgebot. Das Schlusslicht im 3. Training bildeten die beiden BMW M Hybrid V8. Das 2. Training am Donnerstagabend hatte der Münchner Autobauer noch angeführt.

Porsche hat seine Werks-Lineups für die WEC und IMSA 2025 frühzeitig kommuniziert - und einige Überraschungen parat! Was die Zuffenhausener für das nächste Jahr planen und welche große Änderung es bei den Teamaufstellungen gibt, könnt ihr in diesem Artikel lesen: