Jetzt ist es offiziell: Wie Fernando Alonso zuletzt bereits angedeutet hatte, beendet der Spanier mit dem Ende der Saison 2018/19 der Langstreckenweltmeisterschaft WEC vorerst sein Engagement in der Rennserie. Das teilte sein Team TOYOTA GAZOO Racing am Mittwoch per Presseaussendung mit.

Für den Sieger der 24 Stunden von Le Mans 2018 endet sein WEC-Projekt damit abermals an der Sarthe. Dort wird Alonso im Juni als letzte Handlung auf der Langstrecke mit Toyota die Mission Titelverteidigung anstreben. Bis dahin fährt Alonso natürlich weiter um die WM-Titel (Fahrer wie Team) in der Superseason. "Ich werde hart pushen, um alle beide zu gewinnen", verspricht Alonso. Zwei Läufe stehen noch aus, beginnend am mit den 6h von Spa am kommenden Wochenende.

Alonso: Le-Mans-Mission erfüllt

Der Hintergrund des Alonso-Abschieds ist offensichtlich: Mit dem Sieg in Le Mans hat der zweifache Formel-1-Weltmeister den wichtigsten Teil seiner Langstrecken-Mission bereits längst abgehakt. "Le Mans gewonnen zu haben ist eines meiner Karrierehighlights und Teil meines Strebens nach der Triple Crown", sagt Alonso. "Ich werde immer an diesen Sieg denken, den wir im vergangenen Jahr gemeinsam als Team gewonnen haben."

Den Monaco GP der Formel 1 hatte Alonso schon lange zuvor gewonnen, Ende Mai wagt er sich nun an seinen zweiten Anlauf auf den noch fehlenden Sieg beim Indy 500. Dort startet Alonso dieses Mal mit einem originären McLaren-Projekt.

Alonso bleibt in Toyota-Familie: Für Rallye Dakar?

Doch wie geht es dann weiter? So wenig überraschend die Toyota-Meldung zum WEC-Abschied daher kommt, so deutliche Andeutungen enthält sie auch zur Zukunft Alonsos. Der Spanier werde "neue Motorsport-Abenteuer innerhalb der Familie von TOYOTA GAZOO Racing erkunden", heißt es dort. Ein deutlicher Wink auf einen Start bei der Rallye Dakar. Erst im März hatte Alonso in Südafrika Toyotas Hilux getestet.

Doch Alonso sieht offenbar noch mehr Möglichkeiten. "Jetzt ist ein gute Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und es gibt viele interessante Gelegenheiten innerhalb von TOYOTA GAZOO Racing zu erkunden", so der Spanier. Konkretes geht aus der Presseaussendung jedoch nicht hervor. Generell schließt Alonso jedoch nichts aus, auch ein Formel-1-Comeback ist somit nie auszuschließen.

Brendon Hartley wird Alonso-Nachfolger

Der Nachfolger Fernando Alonsos in der WEC steht unterdessen bereits fest. Es handelt sich um einen alten Bekannter: Brendon Hartley. Der mit Porsche zweifache WEC-Champion und Le-Mans-Sieger fuhr in der vergangenen Saison für Toro Rosso in der Formel 1, verdingt sich aktuell zudem als einer der Simulatorfahrer der Scuderia Ferrari. Mit der Verpflichtung durch Toyota kehrt der Kiwi nun zurück zu seinem eigentlichen Steckenpferd.

Bereits beim Le-Mans am 2. Juni wird Hartley erstmals wieder im TS050 Hybrid sitzen, seinen ersten Renneinsatz bestreitet der Neuseeländer dann zum Start der neuen Saison am 1. September in Silverstone. Wie Toyota seine Fahrer auf die beiden Boliden in der Post-Alonso-Zeit verteilen wird, teilten die Japaner noch nicht mit. Gut möglich also, dass Hartley nicht 1:1 übernimmt, sondern mit Mike Conway, Kamui Kobayashi, José María López, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima neue Line-ups aufgeteilt werden.