Der Saisonauftakt im ADAC GT Masters hätte für Rückkehrer Patric Niederhauser besser nicht laufen können. Der Schweizer und sein Teamkollege Kelvin van der Linde überzeugten vor den Augen von 25.000 Zuschauern in beiden Rennen mit einer tadellosen Performance.

Das HCB-Rutronik Racing-Duo bescherte seinem Team im ersten Lauf das erste Podium im ADAC GT Masters überhaupt. Gleichzeitig war es auch der erste, hart verdiente Platz auf dem Siegertreppchen für Niederhauser selbst in der Liga der Supersportwagen. Platz vier im zweiten Lauf am Sonntag rundet den hervorragenden Einstand des Fahrerduos ab. Mit 33 Punkten liegen die beiden HCB-Rutronik Racing-Piloten mit zwei Zählern Rückstand auf Platz zwei in der Fahrermeisterschaft.

Patric, gleich bei deinem allerersten Rennen nach dem Comeback dein allererstes Podium im ADAC GT Masters. Herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank. Ich bin überglücklich. Wir haben mit diesem Podium unsere eigenen Erwartungen übertroffen. Dass wir gleich beim ersten Rennen in einem derart stark besetzten Fahrerfeld unter die besten Drei gekommen sind, ist einfach fantastisch. Die Stimmung bei HCB-Rutronik Racing war schon vor dem Saisonauftakt absolut hervorragend. Die Chemie zwischen uns allen passt einfach. Klar, bei einem neuen Team in der Serie gibt es auch Zweifler. Aber ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl und fühle mich in dieser großartigen Mannschaft einfach pudelwohl. Das Team ist topmotiviert, aber gleichzeitig ging jeder einzelne die Herausforderung ADAC GT Masters mit dem nötigen Respekt an. Denn hier sind die besten GT-Piloten der Welt am Start.

Den Grundstein für den Erfolg hast du mit einem bärenstarken Qualifying gelegt...
Wir waren glücklich über Platz 3 im Qualifying, aber Glück war keineswegs dabei, eher im Gegenteil. Ich war in der letzten Runde sogar noch schneller, als sich plötzlich ein anderes Auto vor mir gedreht hat und ich abbrechen musste. Meine schnellste Runde war auch keine magische, wie man so schön sagt. Denn ich war danach sogar noch besser unterwegs, aber musste wegen roten Flaggen entsprechend abbrechen. Das Auto war fantastisch und mit meinem Job bin ich auch zufrieden. Das Qualifying war zweifellos der Schlüssel zum Erfolg am Samstag.

Du hattest einen guten Start, wie ist dein Stint im ersten Rennen verlaufen?
Ich hab mich im Rennverlauf etwas schwerer getan als im Qualifying. Mir ist relativ früh klar geworden, dass ich die Pace der beiden Führenden nicht mitgehen konnte. Gleichzeitig haben meine Verfolger extrem Druck aufgebaut. Wir waren komplett am Limit. Wichtig war, in der Situation keinen Fehler zu machen, was mir gelungen ist. In Hinblick auf den zweiten Stint war ich mir bewusst, dass wir mit Kelvin fahrerisch stärker aufgestellt sein würden als die beiden Autos vor uns. Mit meinem Stint bin ich sehr zufrieden, auch wenn die Pace nicht zu 100 Prozent gepasst hat. Der Start hat gut geklappt, aber die Corvettes hinter mir sind von der Leistung her in einer anderen Liga und eine davon schlüpfte an mir vorbei.

Am Sonntag seid ihr von Platz acht aus ins Rennen gegangen. Wie habt ihr es vor bis auf den vierten Rang geschafft?
Als ich aufgewacht bin und mich der Regen begrüßte, war ich schon gut gelaunt. Denn Kelvin und ich sind im Regen gewöhnlich sehr stark unterwegs. Aber ich war auch etwas nervös, denn bei einem Qualifying unter diesen Bedingungen kann einfach alles passieren. Kelvin hat dann aber einen richtig guten Job abgeliefert und war von Anfang an ganz vorne mit dabei. Startplatz acht war gut und ich wusste, dass wir aus dieser Ausgangslage im Rennen noch einiges herausholen konnten. Dass wir dann aber Vierte geworden sind, damit habe ich nicht gerechnet. Kelvin hat einfach einen Megastart hingelegt und kam schon in der ersten Runde vor auf Platz vier. Ich habe in meinem Stint noch einmal richtig gepusht und wäre fast noch an dem Lamborghini vor mir vorbeigekommen. Die Saison hat für uns fantastisch begonnen. Wir Fahrer haben genauso wie das gesamte Team hart gearbeitet und sind jetzt verdient Zweite in der Meisterschaft.

Kommendes Wochenende geht es für dich nach Brands Hatch zum zweiten Lauf der GT4 European Series. Was erwartest du dir dort?
Ich freue mich sehr darauf, denn die Strecke ist einfach fantastisch. Ich war 2016 schon mal dort und habe den Kurs kennen- und schätzen gelernt. Brands Hatch sollte vom Layout her dem KTM X-Bow besser liegen als der Highspeed-Kurs in Monza. Sofern es die Balance of Performance zulässt, erwarte ich, dass wir dort um den Sieg fahren werden.