Nach zwei Jahren in der MotoGP kehrte James Toseland 2010 in die Superbike WM zurück. Damals hatte der Brite große Ambitionen: Er wollte den Rekord von vier WM-Titeln seines Landsmannes Carl Fogarty einstellen. Doch Toseland musste früher vom Sport zurücktreten, als er und seine Fans sich das gewünscht hatten.
2010 lief noch ganz in Ordnung, auch wenn er damals schon an einer Handverletzung laborierte. Im Yamaha-Werksteam war aber für 2011 trotz seiner vier Podeste kein Platz für ihn und er fand bei BMW Motorrad Italia Unterschlupf.
Doch MotoGP-Rückkehrer hatten in der Superbike WM in den letzten beiden Saisons keine guten Karten, da ging es Toseland nicht anders als Chris Vermeulen. Beide fuhren 2011 verletzungsbedingt nur sieben Rennen.
Nachdem er beim Saisonauftakt in Australien wenigstens zwei Punkte rettete, ereilte Toseland Mitte März, kurz vor dem Heimrennen in Donington, das Schicksal. Bei Testfahrten in Aragon stürzte er und brach sich das Handgelenk schwer. Zunächst sah es nur nach kleineren Verletzungen aus, doch genaue Analysen brachten, dass ziemlich etwas im Argen lag. Toseland hatte zwar bis zuletzt auf eine Teilnahme in Donington Ende März gehofft, musste sich dann aber schon im Vorfeld für das Heimrennen und Assen abmelden. Zurück in England wurde er von einem Spezialisten operiert.
Die Handverletzung
Sein Comeback gab Toseland im ersten Lauf von Miller, wo er als 15. einen Punkt holte. Im zweiten Lauf fuhr er nicht. Erneut probierte er es in Brünn, doch auch dort zog er schließlich den Rennstart zurück. In Silverstone biss sich der Sheffielder dann durch die Schmerzen und holte zwei Mal Punkte, jeweils als 12. und 13. Damals sagte er: "Ich habe noch zehn Jahre."
Auf dem Nürburgring teste sich der BMW Motorrad Italia-Pilot wieder an das Limit heran, wurde im zweiten Lauf dann aber Opfer der widrigen Witterungsbedingungen und stürzte - ohne 100-prozentig fit zu sein. Wenige Tage später verkündete Toseland die sofortige Beendigung seiner Karriere. Etwas anderes sei mit dieser Handverletzung nicht denkbar. Außerdem sagte er, dass er keinem jungen Fahrer den Platz versperren möchte.
Toseland fuhr 1998 und 1999 sporadisch in der Supersport WM, ehe er 2001 in die Superbike WM aufstieg. Seither hat er dort 201 Rennen absolviert, stand 61 Mal auf dem Podest, davon 16 Mal siegreich. In seiner Karriere konnte er nur vier Pole Positions und zwei schnellste Rennrunden, dafür aber auch zwei Weltmeister-Titel holen. Zwischen 2003 und 2007 beendete er ein Jahr nie schlechter als auf Rang vier.
Zwei Jahre lang fuhr Toseland außerdem MotoGP. Als er 2008 auf Yamaha dort einstieg, sorgte er gleich beim Saisonauftakt für einen Paukenschlag: Bei seinem Debüt qualifizierte er sich als Zweiter für das Rennen. Es sollte in 35 Grands Prix sein einziger Start aus Reihe eins bleiben.
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