Nach großen Siegen braucht man hin und wieder einen Moment der Ruhe. Das dachte sich Jorge Lorenzo nach seiner dominanten Vorstellung in Le Mans anscheinend auch und setzte sich in der Auslaufrunde auf einen bereitgestellten Klappstuhl. Dort betrachtete er, was auf der Videoleinwand so zu sehen war - blöderweise war er dort selbst zu sehen. Für den Spanier war der Sieg in Frankreich jedenfalls ein ganz besonderer. "Ich habe in der MotoGP noch nie zwei Mal hintereinander gewonnen, das ist das erste Mal", erklärte er.

Das Rennen war für ihn trotz seiner dominanten Vorstellung einigermaßen schwierig gewesen. "Man muss ja schnell fahren, damit man vorne ist, darf aber auch nicht zu schnell sein, weil man sonst stürzt. Es war schwierig, Valentino zu überholen, weil er sehr spät bremst. Ich musste da geduldig sein und auf meinen Moment warten", sagte Lorenzo. Als er es vorbeigeschafft hatte, kam der Spanier aber leichter weg als er dachte, denn er hatte erwartet, dass Valentino Rossi etwas mehr dagegen halten kann. "Ich konnte aber eine große Lücke aufmachen und blieb ruhig."

Rossi schielte auf Mugello

Obwohl er recht klar geschlagen wurde, schien Rossi sich nach dem Rennen nicht zu sehr zu ärgern. Angesichts seiner nach wie vor problematischen Schulter schien er mit Platz zwei ganz gut leben zu können. "Ich hatte einen guten Start und wollte vorne bleiben, merkte aber, Jorge ist schneller als ich. Ich wollte so gut wie möglich vorne bleiben. Als er dann vorbei war, hatte er aber die bessere Pace", sagte Rossi. Deswegen konnte er auch nicht dranbleiben, obwohl er alles versuchte. "Gratulation an ihn, das war ein toller Sieg. Der zweite Platz ist aber wichtig für die Weltmeisterschaft. Nächstes Mal probieren wir es wieder."

Bei dem nächsten Mal dürfte auch Andrea Dovizioso besonders motiviert sein, immerhin geht es dann nach Mugello. Erst einmal freute er sich aber darüber, seinen Teamkollegen Dani Pedrosa im Kampf um das Podest niedergerungen zu haben. "Ich musste Dani in der letzten Runde überholen, so wie er das voriges Jahr mit mir gemacht hat. Es war wichtig, wieder auf das Podest zu kommen, denn ich wollte meine Leistung aus Katar bestätigen. Wir waren auch nicht so weit hinter der Spitze, das war ebenso wichtig wie vor Dani zu bleiben", meinte der Italiener.