Jorge Lorenzo hat sich in Le Mans souverän den Sieg geholt und seinen Teamkollegen Valentino Rossi vor 82.270 Zuschauern klar auf Platz zwei verwiesen. Der Italiener konnte lediglich acht Runden einen echten Kampf bieten, dann ging der Spanier an ihm vorbei und bestätigte, dass er die beste Rennpace aller Piloten hat. Rossi dürfte auch seine verletzte Schulter mit Fortdauer des Rennens Probleme gemacht haben, zumindest hatte er sich vor dem Rennen Sorgen darüber gemacht, dass er nach mehreren Runden Kraft verlieren könnte. Platz zwei konnte er aber sicher nach Hause fahren.

Kampf um Platz drei

Den dritten Platz kämpften sich die Repsol-Honda-Teamkollegen Andrea Dovizioso und Dani Pedrosa sowie Nicky Hayden aus. Was an der Spitze an Action fehlte, wurde hier in den letzten Runden nachgeholt. Pedrosa führte lange die Gruppe an, musste sich erst einmal gegen Dovizioso wehren, kurz vor Schluss näherte sich auch Hayden, nachdem er schneller und schneller wurde. Pedrosa verstand es aber gut, die Tür immer wieder zuzumachen. Wieder und wieder versuchte es Dovizioso, eingangs der letzten Runde schaffte er es dann auch und holte Rang drei. Vom Platzverlust anscheinend irritiert, machte Pedrosa gleich darauf einen Fehler und konnte Hayden gerade noch hinter sich halten. Doch der Spanier machte gleich noch einen Fehler und musste auch Hayden ziehen lassen.

Ein Desaster war das Rennen für Casey Stoner. Der Australier hatte sich nach einem mittelmäßigen Start gerade an seinem Teamkollegen Hayden vorbeigearbeitet und wollte den Top Drei auf die Pelle rücken, als in Runde drei die Maschine unter ihm einfach wegrutschte. Trotz verstärkter Lenkstangen konnte er das Rennen nicht fortsetzen und schrieb den nächsten Nuller. Der Frust war Stoner anzusehen, als er in der Box zurück war. Er legte sein Gesicht in seine Hände und wirkte alles andere als glücklich. Team Manager Vittoriano Guareschi sah den neuerlichen Ausfall Stoners - den zweiten in drei Rennen - durchaus als Problem für die Weltmeisterschaft, da bereits viele Punkte liegen gelassen wurden.

Spies wollte nur den Rhythmus finden

Auch Ben Spies und Loris Capirossi sahen das Ziel nicht, nachdem sie schon in der Anfangsphase aus dem Rennen stürzten. Spies meinte danach, dass er sich und dem Team schon am Samstag mit dem Sturz keinen Gefallen getan hatte. "Heute wusste ich, dass ich eine wirklich schlechte erste Runde hatte und wollte dann einen Rhythmus finden. Als ich dann fuhr, rutschte einfach die Maschine unter mir weg, ich weiß nicht genau, was passiert ist. Schade für das Team, aber wir werden jetzt nach Mugello fahren und weitersehen. Weiter verletzt habe ich mich nicht", meinte der Amerikaner.

Gute Punkte mitnehmen konnte Marco Melandri, der sich den sechsten Platz sicherte. Randy de Puniet fuhr einsam zu Rang sieben. Unterhaltsam war der Kampf um Platz acht, den Hector Barbera für sich entschied. Aleix Espargaro, Marco Simoncelolli und Hiroshi Aoyama hatte er niedergerungen. Colin Edwards und der an der Schulter verletzte Mika Kallio waren die letzten beiden Piloten in der Wertung.

Die WM-Wertung

In der Weltmeisterschaft ist Lorenzo durch seinen Sieg weiter davongezogen. Er liegt nun neun Punkte vor Rossi und 28 Zähler vor Dovizioso. Insgesamt hat Lorenzo bisher 70 Punkte gesammelt. Den vierten Rang in der WM nimmt Pedrosa ein, dem 30 Zähler auf Lorenzo fehlen. Hayden liegt einen weiteren Punkt dahinter. Casey Stoner nimmt nach seinem zweiten Ausfall den 13. Rang in der WM ein, 59 Punkte fehlen ihm auf Lorenzo.