Es war erwartet worden, dass das MotoGP-Rennen auf Phillip Island wichtig für die Weltmeisterschaft werden könnte und es brachte auch wirklich eine Vorentscheidung. Denn Jorge Lorenzo stürzte bereits in der ersten Kurve, nachdem er das Heck von Nicky Haydens Ducati touchiert hatte und blieb damit ohne Punkte. Valentino Rossi lieferte sich seinerseits einen tollen Kampf um den Sieg mit Casey Stoner. Den verlor er zwar, doch sein Vorsprung in der WM wuchs durch Platz zwei auf 38 Punkte und er dürfte in den letzten beiden Rennen der Saison kaum noch abzufangen sein. Als Dritter stand Dani Pedrosa auf dem Podest.

Jorge Lorenzos WM-Hoffnungen dürften im Kies geendet haben, Foto: Milagro
Jorge Lorenzos WM-Hoffnungen dürften im Kies geendet haben, Foto: Milagro

Schon kurz nach dem Start hatte sich der Zweikampf an der Spitze angedeutet. Zwar kam Pedrosa wie üblich am besten weg und übernahm die Führung, doch Stoner und Rossi waren direkt in seinem Heck. Nach ein wenig Aufwärm-Zeit für die Reifen griffen beide in Runde zwei an. Zuerst schlug Stoner zu, wenige Kurven später war auch Rossi vorbei und damit begann für Pedrosa eine einsame Fahrt zu Platz drei. An der Spitze blieb es dafür spannend, denn Rossi klemmte sich direkt ins Heck von Stoners Ducati, der lange vergebens versuchte, sich abzusetzen.

Linienstudien

Rossi blieb dran und es war klar zu erkennen, dass er an mehreren Stellen die Möglichkeiten zum Überholen studierte. Dabei erwischte er aber manchmal auch recht eigenwillige Linien, die ihn durchaus einige Meter auf Stoner kosteten. Doch auch wenn es hin und wieder aussah, als könne sich der Australier absetzen, Rossi ließ sich nicht abschütteln. Aber an diesem Tag war Stoner einfach zu stark für den Italiener. Trotz aller taktischen Überlegungen und Versuche, der Australier machte keinen Fehler und zog Rossi in der letzten Runde doch noch ein wenig davon.

Der Titel dürfte ihm kaum noch zu nehmen sein, Foto: Milagro
Der Titel dürfte ihm kaum noch zu nehmen sein, Foto: Milagro

Hinter Pedrosa auf drei konnte Alex de Angelis ungefährdet auf Platz vier fahren. Colin Edwards wurde einsamer Fünfter und Andrea Dovizioso sicherte sich den sechsten Rang. Wie Stoner und Rossi hatten sich auch Marco Melandri und Randy de Puniet ein spannendes Duell geliefert. Sie kämpften um Rang sieben und Melandri war der Stärkere. Mika Kallio und Toni Elias schlossen die Top Ten ab. Elias hatte zu Beginn des Rennens für Unterhaltung gesorgt, da er eine mehrere Fahrer große Gruppe hinter sich hielt, die dicht an dicht um jeden Zentimeter kämpfte. Letztendlich hatte er aber keine Chance und fiel zurück. Chris Vermeulen und Loris Capirossi landeten auf elf und zwölf, wobei Capirossi vom Ende des Feldes starten musste, weil er den sechsten neuen Motor seit Brünn eingebaut bekam.

Des einen Leid...

Gabor Talmacsi durfte sich über den 13. Platz freuen. Profitiert hatte er dabei von Lorenzos Sturz, bei dem nicht nur der Spanier ausschied, sondern Hayden aufgrund des Kontakts mit der Yamaha durch den Kies musste und weit zurückfiel - der Amerikaner wurde sogar überrundet. Auch James Toseland hatte kein Glück. Der Brite wurde für einen Frühstart mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und landete deswegen auch hinter Talmacsi - allerdings nur 34 Tausendstelsekunden dahinter.