Casey Stoner gewinnt wieder und zwar nicht irgendwie, sondern nach einem intensiven Duell mit Valentino Rossi. Hatte es vielleicht noch letzte Zweifel gegeben, so brachte Phillip Island den letzten Beweis, dass der Australier wieder ganz der Alte ist - sogar das Lächeln auf dem Podest passte wieder. Stoner musste danach zugeben, dass der Sieg bei seinem Heimrennen nach der bisherigen Saison einfach nur toll sei. "In punkto Weltmeisterschaft war es sicher nicht unser Jahr. Es war enttäuschend, aber wir haben viel gelernt und sind jetzt gut unterwegs. Es war nicht alles schlecht. Wir waren ja schon in Portugal wieder gut unterwegs, dort war aber Jorge [Lorenzo] zu schnell. Wir hatten aber fast die Pace für den Sieg", erzählte der Ducati-Pilot.

Dennoch war er damals schon sehr zufrieden damit, wie sein Team und seine Maschine beim Comeback funktionierten und das konnte auf Phillip Island fortgesetzt werden. "Hier hatten alle viele Probleme mit dem Grip am Heck, aber wir haben für das Rennen alles gegeben. Die Maschine ist dann auch gut gelaufen. Mir selbst ging es vom Anfang bis Ende gut, ich wusste vorher nicht, was mein Körper so machen würde. Es war toll, wie alles funktionierte, vor allem mein Körper. Jede Runde konnte ich über den Punkt gehen, wo für mich vorher die Grenze war. Das ließ mich lächeln - danach habe ich einfach jede Runde genossen", meinte Stoner und bedankte sich noch einmal bei den Sponsoren dafür, dass er mit der Speziallackierung im Aussie-Design fahren durfte.

Kein Risiko

Valentino Rossi hatte einen zweiten Platz wie den auf Phillip Island wohl schon lange nicht mehr so genossen. Denn durch Jorge Lorenzos Ausfall gleich zu Beginn des Rennens brachte der Podestplatz den Italiener ein riesiges Stück näher an den WM-Titel. Gewonnen hätte Rossi zwar auch gerne, aber er gab zu, dass Stoner einen starken Rhythmus fuhr und deswegen kaum einzuholen war. "Meine Abstimmung war aber gut und ich wollte ihm zu 100 Prozent folgen. Ich wollte aber nach dem Sturz von Jorge wegen der WM auch keinen Fehler machen. Es war ein toller Kampf, es machte viel Spaß, wir hatten viele Slides und eine gute Pace bis zum Schluss", berichtete der Yamaha-Pilot.

Angreifen wollte Rossi zwischendurch auch, doch seine Versuche gingen ständig ins Leere und am Ende war es ihm dann doch etwas zu riskant. "Casey hat ein tolles Rennen gefahren. Meine 20 Punkte sind sehr wichtig für die Weltmeisterschaft. Danke an Yamaha, das war ein gutes Wochenende. Wir haben jetzt einen guten Vorsprung und nächste Woche werden wir in Sepang versuchen, noch besser zu sein", meinte Rossi.

Pedrosa kam nicht nach

Diesen Plan verfolgte auch Dani Pedrosa, der auf Phillip Island zwar ein gutes Wochenende erlebt hatte, im Rennen dann aber nicht so angreifen konnte, wie er das erwartet hatte. "Wir haben wegen des Sturzes gestern viel Zeit verloren. Noch dazu sind die Beiden [Rossi und Stoner] heute schneller gefahren als gestern, da konnte ich nicht folgen, ich konnte nur auf Platz drei fahren. Ich wollte ihnen nachsetzen, konnte aber nur meinen Rhythmus fahren, weil ich nicht nachkam", meinte der Spanier. Dass es nach dem Sturz im Qualifying trotzdem für das Podest reichte, stimmte ihn aber schon sehr zufrieden. "Nächstes Rennen müssen wir aber schneller sein", meinte Pedrosa.