"Heute war ein sehr guter Tag und ein perfektes Wochenende geht damit für uns zu Ende", strahlte Jorge Lorenzo nach seinem Sieg in Estoril und brachte es damit auf den Punkt. "Ich habe jedes Training dominiert."

Für Lorenzo sei das Rennen einfach prima gelaufen. "Ich hatte einen guten Start und war daher von Beginn an optimistisch", schilderte er. "Zu Anfang war Casey sehr schnell und unser Abstand war nicht sehr groß. Nach ein paar Runden aber wurde er langsamer und ich konnte die Pace halten." Und das mit über sechs Sekunden Vorsprung im Ziel recht deutlich.

Mit seinem Sieg und dem vierten Rang seines Teamkollegen und WM-Konkurrenten Valentino Rossi war die WM plötzlich wieder offen. Doch Lorenzo mahnte zur Vorsicht. "Die WM ist nun weniger unmöglich, aber weiterhin sehr schwierig", fasst er zusammen, dass es nur noch 18 statt 30 Punkte Rückstand auf Rossi sind.

Casey Stoner sah nach Rang zwei in Estoril erleichtert aus. "Ich wusste, dass wir den Speed haben würden", erklärte der Australier nach der Podiumszeremonie. "Aber wieder Rennen zu fahren ist sehr schwer. Ende der Saison hat man einen Test, um wieder reinzukommen. Aber in der Mitte einer Saison, mit einer so langen Pause, ist es sehr schwer. Am Freitag fühlte sich alles sehr komisch an, am Samstag wurde es besser." Sein Team habe dann einfach dort weitergemacht, wo man in Donington vor seiner Pause aufgehört habe.

Was Stoner Sorgen bereitete war, dass er nicht wusste, wie lange seine Kraft halten würde, da er nicht trainiert hatte. Aber seine Unterarmskrämpfe von Anfang des Wochenendes verschwanden - und kamen wieder. "Als Jorge weg fuhr, kamen die Krämpfe wieder. Er war einfach zu schnell", gestand das Ducati-Ass. "Wir hätten besser kämpfen können, aber ich machte in der zweiten Runde einen Fehler. Ich nahm den Fuß von der Maschine, prallte zurück und riss dabei die Raste ab. Ich muss mich wohl erst wieder an alles gewöhnen."

Am Ende war das Resultat in Estoril eine Genugtuung für Stoner. "Ich freue mich über den zweiten Rang", fasste er zusammen. "Es ist schön, wenn man so zurückkommt und die Kritiker ruhig stellen kann."

Dani Pedrosa war mit Rang drei nicht ganz unzufrieden. "Ich denke, dass es gerade am Anfang sehr schwer war. Denn als ich Jorge folgen wollte, war er einfach zu schnell", erklärte der Honda-Werksfahrer und fügte an, dass er am Anfang einfach nicht so schnell fahren konnte. "Nach ein paar Runden wurde ich schneller und hatte ein besseres Gefühl."

Doch dann hatte Pedrosa einen haarigen Moment. "Ich bin fast gestürzt und habe sehr viel Zeit auf Casey verloren", seufzte der Spanier. "Ich konnte den Abstand nach vorn dann zunächst konstant halten, aber Casey wurde noch schneller. Ich habe immer voll gepusht. Der dritte Rang ist zwar gut, aber natürlich wollen wir noch besser werden."