Noriyuki Haga konnte den zweiten Lauf der Superbike WM für sich entscheiden. Er gewann das Rennen vor Max Biaggi und Jonathan Rea und eroberte sich so die WM-Führung von Ben Spies zurück, der das Rennen nur als Vierter beenden konnte. Ducati holte damit in Magny Cours den WM-Titel in der Herstellerwertung.

Noriyuki Haga ging in der Anfangsphase dieses zweiten Laufes etwas entschlossener zu Werke. Er startete optimal und musst sich zunächst nur dem Aprilia-Piloten Max Biaggi geschlagen geben. Aber nun wollte sich der Japaner nicht im Heck des Italieners festbeißen und womöglich zu lange warten, um einen weg vorbei zu finden. Er ritt die Attacke gegen den Römer schon in der ersten Runde und übernahm die Führung.

Analog zum ersten Lauf entwickelte sich eine Vierergruppe an der Spitze, bestehend aus Haga, Biaggi, Ben Spies und Jonathan Rea. Letzterer zeigte in einigen Aktionen erneut, dass er entweder den Kopf ausschaltet, wenn er Rennen fährt, oder einfach nicht weiß, was er tut. Bereits in der zweiten Runde kam er mit dem Hinterrad in die Wiese und hüllte den hinter ihm Fahrenden Spies in eine dicke Staubwolke. Wenige Runden später wurde der Brite von Biaggi überholt, wollte da aber noch die Türe zuwerfen und musste wieder durch die Wiese fahren. Am Ende wird er aber bekanntermaßen wieder alle Schuld von sich weisen. Rea hat eben seine eigene Auffassung der Wirklichkeit.

Konnte das Tempo nicht mehr halten: Ben Spies., Foto: WSBK
Konnte das Tempo nicht mehr halten: Ben Spies., Foto: WSBK

Spies konnte das Tempo des ab Halbzeit nur noch Spitzen-Trios nicht mehr mitgehen. Er überließ das Fighten Haga, Biaggi und Rea und viel immer weiter zurück. Haga konnte die Führung mal etwas ausbauen, mal verlor er etwas. Aber Biaggi und Rea lagen nicht wirklich in Schlagdistanz, als das zweite Renndrittel anbrach.

Drei Runden vor Schluss sollte sich an den Podiumsplatzierungen nicht mehr viel tun. Haga führte eine Sekunde vor Haga, Rea lag eine weitere Sekunde zurück und auch Spies und Leon Haslam hatten dahinter ihre Positionen bezogen.

Einen heißen Dreikampf lieferten sich aber noch die Alstare Suzuki-Teamkollegen Yukio Kagayama und Karl Muggerdige mit dem Privat-Ducati-Fahrer Shane Byrne. Hier ging es um Rang sechs. Den besseren Ausgang sollte dann Kagayama vor Byrne für sich verbuchen können.

Für Hagas Teamkollegen Michel Fabrizio war das Rennen bereits in der vierten Runde kurzzeitig zu Ende. Dem zweiten Mann im Ducati-Werksteam klappte in der Spitzkehre das Vorderrad ein und er stürzte. Doch er bekam die 1098R wieder zum Laufen und fuhr weiter und holte sich Rang 14.

Absolut kein Glück hatte an diesem Wochenende der Brite Tom Sykes. Wie schon im ersten stürzte er auch im zweiten Lauf. Dieses Mal konnte er aber nicht von selbst die Piste verlassen. Die Streckenposten trugen ihn an Händen und Füßen von der Unfallstelle, was nicht gerade von einer hohen Qualifikation des Personals in Magny Cours zeugte.

Ein zweiter Rang und ein Sieg ließen Haga im ersten Lauf die WM-Führung verlieren und sie im zweiten Zurückgewinnen. Der Japaner liegt nun zehn Punkte vor seinem schärfsten Widersacher Spies. Damit entscheidet sich der Titel in der Fahrerwertung erst in Portimao. Der WM-Titel der Hersteller ging im zweiten Lauf in Frankreich bereits an Ducati.