Das Wochenende begann mit berechtigten Zweifeln, was die neue Leitposition von Nicky Hayden bei Ducati betrifft, seit Casey Stoner fehlt, aber am Ende bewies der Amerikaner, dass er es kann. Vom enttäuschenden Resultat am Freitag arbeitete er sich in der Qualifikation auf Rang acht und im Rennen auf den sechsten Platz. Kein berauschendes Resultat, aber eines das Fortschritte zeigt.

"Wir haben natürlich größere Ambitionen, aber der sechste Platz ist das zweitbeste Resultat in dieser Saison für mich, bislang", sagte Hayden nach dem Rennen. "Nach dem Desaster in Donington war es kein schlechtes Wochenende für uns."

Auch Hayden hatte wie viele andere Fahrer Probleme mit der Front, aber auch sein Team konnte die Situation für das Rennen verbessern. "Das Rennen war nicht leicht, ich habe am Start einiges verloren, dann konnte ich zumindest wieder in die zweite Gruppe fahren. Ab da hieß es nur noch durchkommen und so schnell wie möglich zu fahren. Als wir an Colin heran kamen, konnte ich überholen. Ich konnte die Gruppe vor mir sehen und bin auch ein Stück heran gekommen, aber ich bin einige Male sehr weit gegangen und musste meinen Platz nach hinten verteidigen. Ich möchte dem Team danken, es war in letzter Zeit nicht leicht, aber heute können wir uns ein wenig freuen."

Zwei wütende Fahrer

Stand-In Teamkollege Mika Kallio machte bis zur vorletzten Runde einen passablen Eindruck. Doch ein Missverständnis beim Kampf um Platz acht zwischen dem Finnen und Marco Melandri vom Hayate Racing Team, beendete das Rennen für beide.

"Melandri hat versucht mich an einer Stelle zu überholen, wo man einfach nicht überholen kann", blieb Kallio bei seinem Standpunkt. "Dadurch sind wir uns gegenseitig in die Linie gefahren."

Bis auf ein paar finnische Beschimpfungen und kleine Schupser kam es aber zu keinen größeren Auseinandersetzungen.

"Wir wussten, dass es für uns ohne Casey schwer werden würde", sagte Teamleiter Livio Suppo nach dem Rennen. "Nicky und Mika konnten aber eine ganz gute Pace gehen, weshalb Nicky auch bis auf Platz sechs gekommen ist. Mika war nicht weit hinter ihm, bis zum Sturz in der vorletzten Runde. Der Testtag morgen sollte uns helfen voran zu kommen."

Bei Mika Kallio haperte es schon am Start, wie in der gesamten Saison. Zwar verlor der 26-Jährige nicht all zu viele Plätze, konnte aber auch nichts gut machen.

"Mein Start war typisch für dieses Jahr: nicht Fisch, nicht Fleisch. Im Grunde habe ich meine Startposition behalten. Danach war es mit der Maschine, wie schon die anderen Tage, bei der Front fehlte mir etwas. Ich konnte zwar in der zweiten Gruppe bleiben, aber vorbei gekommen bin ich nicht. Als de Angelis Probleme bekam und langsamer wurde konnte ich vorbei gehen und meine Rundenzeiten wurden besser. Um eine halbe Sekunde circa und ich schloss auf Nicky und Edwards auf. Dann kam der Sturz."