Rossi setzte Lorenzo unter Druck und der eliminierte sich selbst., Foto: Yamaha
Rossi setzte Lorenzo unter Druck und der eliminierte sich selbst., Foto: Yamaha

Am Freitag hatten italienische Journalisten-Kollegen versucht, ihrem Landsmann Valentino Rossi den Ersatzplatz im Ferrari von Felipe Massa anzudichten. Was der Weltmeister aber abstritt, könnte nun von eben jenen Kollegen wieder aufgewärmt werden. Unsere Theorie (siehe Link unten), dass er am Formel 1-Rennen in Spa Franchorchamps und dem MotoGP-Lauf in Indianapolis gleichzeitig und am selben Wochenende teilnehmen könnte, hatten wir ja selbst schon im satirischen Stil verbreitet. Nun haben wir uns selbst einmal ein Szenario einfallen lassen.

Rossi kann ruhig ein Rennen auslassen und Felipe Massa ersetzen. Er hat ja genügend Vorsprung., Foto: Ferrari Press Office
Rossi kann ruhig ein Rennen auslassen und Felipe Massa ersetzen. Er hat ja genügend Vorsprung., Foto: Ferrari Press Office

Rossi könnte Felipe Massa doch ersetzen. Denn schließlich hat er jetzt aufgrund des Unvermögens seines Teamkameraden Jorge Lorenzo ganze 50 Punkte oder, anders ausgedrückt, zwei Rennen Vorsprung. Warum soll er sich also diesen Stress machen und x-Mal an einem Wochenende über den Atlantik jetten? Schließlich ist er mit seinen 30 Jahren auch nicht mehr der Jüngste. Und für die junge Konkurrenz im MotoGP reicht es alle male. Einer kann das Tempo nicht mitgehen, der andere stürzt, wenn er unter Druck gerät. Ein weiterer schaut die nächsten zwei Rennen noch vom Fernseher im Outback aus und der Rest der MotoGP-Welt hat eh keine Chance. Also: Titel Nummer Neun - Rossi kommt. Und in der Zwischenzeit kann man ja einmal so ein Autochen im Kreis bewegen.

Pedrosa zu Yamaha? Hat sich erledigt., Foto: Fotomontage TB
Pedrosa zu Yamaha? Hat sich erledigt., Foto: Fotomontage TB

Aber was ist denn nun eigentlich mit Lorenzo los? Kommt jetzt die große Rache von den Managern? Der Zeitpunkt wäre günstig. Die Wochen und Monate vor der Sommerpause hatte er den gesamten Transfermarkt blockiert, weil er seine Gage in die Höhe treiben wollte. Es ging um die Entscheidung zu Honda zu wechseln oder bei Yamaha zu bleiben. Honda aber bestätigte am Freitag in Brünn den Kader für 2010 und 2011 - mit Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso. Kurzum brachte Lorenzo Ducati ins Spiel, um Yamaha wieder unter Druck zu setzen wegen seiner Gehaltsforderungen. Nun ist eigentlich der richtige Zeitpunkt für Yamaha gekommen, ihm einen neuen Vertrag anzubieten: Mit der von Lorenzo geforderten Summe und der Übernahme der Kosten von Sturzteilen, könnte Yamaha die Wirtschaftskrise blendend überstehen und würde spätestens ab Saisonmitte 2010 Geld von Lorenzo verdienen.

Alle Jahre wieder leuchten Toni Elias' neon-gelbe Stiefel in Brünn besonders auf. Dann beginnt die heiße Phase der Vertragsverhandlungen. Und da steht er im Moment noch da, wie Max in der Sonne. Bei Gresini hat man sich anderweitig gekümmert, also macht Elias das, was er schon die letzten Jahre immer wieder getan hat: Ab dem Rennen in Brünn Leistungen zeigen und so sich noch ein weiteres Jahr durch die MotoGP mogeln. Wetten, dass das nächste Top-Resultat in Estoril kommt?

Beim Wheelie abgestiegen - Alvaro Bautista, Foto: Milagro
Beim Wheelie abgestiegen - Alvaro Bautista, Foto: Milagro

Die Glanzleistung des Wochenendes? Na die kam nicht aus der MotoGP-Klasse sondern aus der bis 250ccm. Die wurde auch nicht im Training, Qualifying, Warmup oder Rennen gebracht, sondern erst nach Fallen der Zielflagge. Alvaro Bautista hatte vermutlich zu viel bei Mat Rebeaud, Nate Adams, Eigo Sato und Co., den Cracks der Freestyle-MotoX-Weltmeisterschaft zugeschaut. Aber leider sagte dem Spanier keiner, das ein 360-Backflip-Seatgrab - oder was auch immer Bati in der Auslaufrunde zeigen wollte - nur mit einer dafür präparierten Maschine und mit Anlauframpe zu bewerkstelligen ist. Und einiges an Übung erfordert. Dass er es beim Wheelie-Fahren etwas übertrieben hatte und nach hinten umkippte, darüber musste er sogar selbst etwas schmunzeln. "Ich bin aber ok", versicherte er. Die Aprilia war's nicht.