Was sich an den vergangenen beiden Wochenenden gezeigt hatte, setzte sich auch am Freitagvormittag auf dem Sachsenring fort. Casey Stoner ist aktuell in Bestform und das untermauerte er mit der schnellsten Zeit im ersten Training der MotoGP in Deutschland. In 1:22.318 war der Australier lediglich eine halbe Sekunde über dem Pole Rekord geblieben, musste allerdings auch feststellen, dass die Konkurrenz nicht allzu weit weg war. Alex de Angelis war als überraschender Zweitschnellster rund zweieinhalb Zehntel hinter dem Weltmeister, die Rundenzeiten des Gresini Honda Piloten waren allerdings nicht besonders konstant.

Anders war das bei Valentino Rossi, der rund drei Zehntelsekunden auf Stoner verlor. Der Italiener konnte einen einigermaßen konstanten Rhythmus gehen, der nur knapp hinter dem des Ducati-Piloten zurück war. Der dritte Fahrer im WM-Bunde, Dani Pedrosa, war zwar auch konstant unterwegs, ihm fehlten als Viertem allerdings bereits mehr als vier Zehntel auf Stoner. Dass der Sachsenring eine Honda-Strecke ist, zeigte sich bei einem Blick auf die Top Ten. Dort waren alle sechs Hondas zu finden, Andrea Dovizioso auf Rang fünf, Shinya Nakano auf sechs, Nicky Hayden auf acht und Randy de Puniet auf neun. Dazwischen hatte sich noch Colin Edwards mit seiner Yamaha auf Platz sieben geschummelt. Der letzte Fahrer unter den ersten Zehn war Jorge Lorenzo, der bereits mehr als 1,1 Sekunden auf Stoners Bestzeit verloren hatte.

Bei Anthony West zeigte sich ein weiterer Aufwärtstrend, konnte der Kawasaki-Pilot - der dieses Wochenende aufgrund der Verletzung von John Hopkins alleine die grünen Farben vertritt - doch hinter Chris Vermeulen immerhin Rang zwölf einfahren und damit dem Ende des Feldes etwas entfliehen. Dort fanden sich die drei übrigen Ducatis von Sylvain Guintoli, Toni Elias und Marco Melandri und auch James Toseland sowie Loris Capirossi. Für Capirossi ist das aktuelle Wochenende allerdings nicht das einfachste, hat er doch nach wie vor mit seiner tiefen Wunde zu kämpfen, die er bei einem Sturz in Assen erlitten hat. Toseland muss seinerseits die Strecke lernen, wobei ihm ein Sturz und die daraus resultierende verlorene Trainingszeit nicht geholfen haben dürfte. Immerhin blieb der Brite unverletzt.